Sitzungsperiode 2021-2022
Sitzung des Ausschusses IV vom 1. Dezember 2021
Frage von Evelyn JADIN an Minister ANTONIADIS zur Freiwilligen-Suche beim Roten Kreuz
In einem Artikel der RTBF wird berichtet, dass das Rote Kreuz Freiwillige sucht, um den Flutopfern zu helfen. Mehr als vier Monate nach den Überschwemmungen ist der Alltag für viele Betroffene immer noch sehr schwierig.
Die Welle der Solidarität, die wir in den ersten Wochen nach der Katastrophe erlebt haben, neigt dazu, langsam abzuflauen. Das Rote Kreuz ist daher auf der Suche nach Freiwilligen.
Ein Freiwilliger aus Trooz erklärt: „Am Anfang mussten wir Mauern einreißen, Schutt wegbringen, aufräumen… Heute ist der Bedarf immer noch groß, aber er hat sich weiterentwickelt. Wir gehen bei den Menschen vorbei, die isolierter sind, um Essen zu verteilen, und nehmen uns die Zeit, mit ihnen zu reden, wenn sie Lust dazu haben.“
Viele Betroffene haben immer noch keine Möglichkeit, zu heizen oder zu kochen, und mit dem nahenden Winterwetter wird der Bedarf an Unterstützung immer größer.
Meine Fragen nun an Sie, Herr Minister, lauten daher wie folgt:
- Befinden sich die Sektionen des Roten Kreuzes in unserer Region in einer ähnlichen Situation?
- Können Sie uns eine Einschätzung geben, wie viele Personen oder Haushalte in unserer Region noch auf regelmäßige Hilfe des Roten Kreuzes zählen?
Antwort des Ministers:
Die Situation in der DG ist eine andere als in der Wallonie: Es gab viele spontane Fluthelfer in den ersten Tagen, die in großem Umfang Hilfeleistungen getätigt und vielen Menschen wieder Hoffnung gegeben haben. Der Bedarf an Hilfe für die Flutopfer liegt derzeit mehr im fachlichen (Fachwerker), administrativen (Versicherungen, Juristen) und psychischen Bereich.
Das Belgische Rote Kreuz hat über Spenden der Stadt Eupen ein Budget in Höhe von 1 Million Euro zur Verfügung gestellt. Hierüber wurde ein Container gemietet und ein
Koordinator eingestellt. Mehrere Experten bieten auf Termin unterschiedliche
Beratungsangebote.
Auch den ÖSHZ wurde seitens des Roten Kreuzes pro betroffene Familie ein Budget zur Verfügung gestellt.
Es gab und gibt laut des ostbelgischen Roten Kreuzes eine gute Zusammenarbeit mit den Behörden der DG.
Auch in den angrenzenden betroffenen Gemeinden wurde Unterstützung geleistet.
Trotzdem kann das Rote Kreuz ehrenamtliche Helfer gebrauchen. Interessierte sollten sich an die jeweilige Sektion des Roten Kreuzes in ihrer Nähe melden.
Bezüglich einer Einschätzung, wie viele Personen oder Haushalte in unserer Region noch auf regelmäßige Hilfe des Roten Kreuzes angewiesen sind, lässt sich beispielhaft auf eine aktuelle Zählung des Roten Kreuzes für die Lokalsektion Eupen-Lontzen zurückgreifen.
Diesbezüglich sei auf Öffnungszeiten von mittwochs bis samstags verwiesen und dem
Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 27. November: 352 Personen haben die Lokalsektion
Eupen-Lontzen in dieser Zeit zu den Öffnungszeiten aufgesucht, um als Flutgeschädigter Unterstützung zu erhalten.
Die Sammelstelle des Roten Kreuzes hat sich in sechs Hauptbereiche unterteilt, die
fortwährend in Anspruch genommen werden:
• Hygieneartikel
• Bettwäsche und Babysachen
• Spielzeuge
• Kleidung
• Haushaltsartikel
• Nahrungsmittel (getrennt von der Lebensmittelhilfe, spezielle Spenden für Flutopfer)