Frage von unserem Fraktionsvorsitzenden Gregor FRECHES (PFF) an Ministerin WEYKMANS zur Unterstützung junger Unternehmer in der DG
Erfreuliche Nachrichten erreichten uns im vergangenen Monat aus dem Inland. Das Statut „Studenten-Unternehmer“ begeistert immer mehr die belgische Studentenwelt. Junge Menschen unter 25 Jahren kommen in den Genuss eines attraktiven Sozial- und Steuerstatuts und der Schüler-Unternehmer wird von der Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge befreit, wenn sein Jahreseinkommen unter 6.775,24 Euro liegt.
Im Oktober 2019 wurden 7952 „Studenten-Unternehmer“ in Belgien gezählt, was einen deutlichen Anstieg von 59% innerhalb von 2 Jahren ausmacht. Seit der Schaffung des Statuts im Jahre 2017 hat sich die Anzahl gar vervierfacht!
Innerhalb von 3 Jahren haben wir es also geschafft, rund 8000 Studenten für die Unternehmerwelt zu begeistern, was uns in meinen Augen erlaubt, einen positiven Blick in die Zukunft zu werfen. Besagte Maßnahme hat nämlich nicht nur das Potential, den Unternehmergeist junger Menschen zu wecken, sondern nimmt auch direkt die Jugend in den Fokus, die sich an der Basis der Schaffung der Arbeitsplätze von morgen befindet.
Föderalminister Denis Ducarme hat jüngst angekündigt, die administrativen Modalitäten rund um das besagte Statut weiterhin zu vereinfachen.
Meine Fragen nun an Sie, werte Frau Ministerin:
- Da nicht nur die Jugend, sondern auch die Beschäftigung in ihr Ressort fallen: welche Initiativen und Anreize bestehen aktuell in der DG, um junge Menschen für das Unternehmertum zu begeistern?
Wie werden junge Menschen bei einer Unternehmensgründung in der DG unterstützt? - In Synergie mit der Ostbelgieninvest (OBI) soll im Rahmen eines ESF-Projektes ein erstes Inkubatoren-Zentrum für Unternehmen, Selbstständige und Start-Ups in Ostbelgien, in den Räumlichkeiten der WFG in Eupen, aufgebaut werden. Wie weit sind die Planung und der eigentliche Aufbau vorangeschritten?
Antwort der Ministerin
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
Werte Kolleginnen und Kollegen,
das Ziel, junge Menschen für das Unternehmertum zu begeistert, soll u.a. mit dem Programm „Wirtschaft macht Schule“ ein Stückchen mehr erreicht werden. Für Ostbelgien ist es wichtig, eine starke Gründerkultur aufzubauen und bereits den Schülern unternehmerisches Denken zu vermitteln. Das diesjährige Programm sieht u.a. als Angebot vor:
• Unterrichtsstunden „Wir wird man eigentlich Unternehmer“ von der WFG mit Gastrednern
• Mini-Unternehmen von der VoG „Les jeunes entreprises“, was durch den Studienkreis Schule&Wirtschaft begleitet wird.
Wenn junge Menschen den Weg in die Selbständigkeit wagen wollen, dann sind die Dienstleistungen ostbelgischer Einrichtungen zahlreich und vielfältig. Die WFG bietet folgende Unterstützung – sowohl für junge Unternehmer als auch für Jungunternehmer an:
- Xistence, Existenzgründung-Beratung der WFG: dort kann jeder, der mit einem Gründungsgedanken spielt, beraten werden. Die Hilfe wird ganzheitlich angeboten und bezieht sich sowohl auf die Projektvorbereitung, auf die Formalitäten, als auch auf die Finanzierungsmöglichkeiten; Dazu hat es 2018, 348 Beratungen gegeben, wovon 3% zu diesem Zeitpunkt Schüler oder Studenten waren. Im Jahr 2018 hat es 62 Gründungen gegeben, wovon 6% von Schüler/Studenten vollzogen
- Leader LAG Zwischen Weser und Göhl:
Unter dem Motto « Be your Boss » hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WFG Jungunternehmer gebeten, über ihre Erfahrungen zu berichten. Erstmalig in 2019 fand ein Austausch zwischen Jugendlichen und hiesigen Jungunternehmern statt. Während zweieinhalb Stunden präsentierten sechs Unternehmensgründer ihr Lebenswerk und stellten sich anschließend den zahlreichen Fragen des Moderators und des interessierten Publikums. Ca. 200 Schüler wurden dadurch erreicht. - Leader LAG Zwischen Weser und Göhl: die GrenzEcho Reihe der Gründerinterviews, die junge Gründer vorwiegend zwischen 25 Jahren und 30Jahren vorstellen, die den Weg bereits gegangen sind und die inspirierend sein sollen.
- Organisation von Ateliers in den Schulen, u.a. am kommenden 10. Februar im RSI – aber darauf kommen wir später noch zu sprechen.
- Unterrichte im Meisterkurs (ZAWM Norden und ZWAM Süden), wo das Fach Unternehmensgründung durch die WFG angeboten wird.
In Synergie mit der Ostbelgieninvest (OBI) wird im Rahmen eines ESF-Projektes ein erstes Inkubatoren-Zentrum für Unternehmen, Selbstständige und Start-Ups in Ostbelgien, in den Räumlichkeiten der WFG in Eupen, aufgebaut. Die Infrastruktur steht. Nun wird der Inkubator namens „QUBUS“ mit Leben gefüllt. Die Dienstleistungspakete wurden bereits definiert und jetzt sollen Jungunternehmer in ihrem Innovationsgeist und der Produktentwicklung unterstützt werden.
Dass es den Inkubator mit seinen Diensten und Netzwerken gibt, soll nun durch eine Kommunikationsoffensive bekannt gemacht werden.