Laut einer Umfrage der freien Gewerkschaft für Selbstständige, befürchten etwa drei Viertel der Gaststättenbetreiber, nach der Einführung der Blackbox, ihre Preise auf den bereits vorhandenen Angeboten erhöhen zu müssen. Grund genug für die ostbelgische Abgeordnete Kattrin JADIN den zuständigen Minister diesbezüglich zu interpellieren.
„Viele HoReCa-Betreiber wissen nicht, wo die Reise hinführt, deswegen zögern sie momentan noch, sich beim zuständigen Dienst für die Blackbox zu registrieren“, argumentierte die Abgeordnete aus Eupen.
Verschiedene Maßnahmen zur Stabilität des besagten Sektors stehen auf der Tagesordnung und sollen noch im Juli anlässlich der Debatten zum Programmgesetz abgestimmt werden. Einige Maßnahmen wurden bereits angekündigt. So sollen u.a. die ersten 300 Überstunden der Volltagsbeschäftigten im Hotelfach nicht versteuert werden, dieser Vorteil soll für Gaststätten, die direkt von der Blackbox betroffen sind, sogar auf 360 Überstunden erweitert werden.
Diejenigen, die ihre Überstunden für Ausgleichsruhetage nutzen wollen, können künftig 250 statt die bisherigen 143 Überstunden zurückerlangen.
Zudem werden nun die „Flexi-Jobs“ eingeführt und HoReCa-Betreiber können fortan 200 Tage jährlich auf Gelegenheitsarbeiter zurückgreifen statt der bisherigen 100 Tage. Minister BORSUS wies in seiner Antwort an JADIN ebenfalls auf die weitere transversalen Maßnahmen hin, wie etwa der Reduzierung des Arbeitgeberbeitrags auf die drei ersten Beschäftigungen, den Start-up Plan, der neulich erst vom Ministerrat gutgeheißen wurde, die ebenfalls den HoReCa-Sektor betreffen werden. In Zusammenarbeit mit der Staatssekretärin Elke SLEURS (NVA) sind ebenfalls ein paar Maßnahmen in Entwicklung, wie beispielsweise die Einführung von
vereinfachten Kassenzetteln (Food/No Food, Anzahl der Bestecke, etc..).
„Der HoReCa wird auf jeden Fall nicht im Stich gelassen. Selbst wenn die Blackbox, die in der letzten Legislatur beschlossen wurde, nicht mehr rückgängig gemacht
wurde, setzt die jetzige Regierung alles daran, den gerechtfertigten Belangen des HoReCa-Sektors gerecht zu werden“, gibt sich Kattrin JADIN vorerst zufrieden.
„Weitere Maßnahmen für den Sektor sollen noch folgen und im 2. Halbjahr vorgestellt werden“, so Kattrin JADIN.