Da im Zuge der 6. Staatsreform und der Verhandlungen mit der Wallonischen Region weitere Zuständigkeiten im Bereich Beschäftigung auf die Deutschsprachige Gemeinschaft zukommen und vor dem Hintergrund des REK II und einer seiner prioritären Zielsetzungen – die Beschäftigung zu steigern sowie Fachkräfte zu sichern –, hat die Beschäftigungsministerin der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Isabelle WEYKMANS, ein neues Konzept in der Arbeitsvermittlung angekündigt.
In der letztwöchigen Sitzung des Parlamentsausschusses 2 erklärte die Ministerin, dass ein Kooperationszentrum zwischen der Gemeinde Kelmis, dem Arbeitsamt der Deutschsprachigen Gemeinschaft, dem Ö.S.H.Z. Kelmis, der LBA Kelmis-Lontzen, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft sowie der Dienststelle für Personen mit Behinderung geschaffen werden soll.
Eine solche intensive Zusammenarbeit dieser Dienste ist meiner Meinung nach auch notwendig, damit die Vielzahl der einzelnen Vermittlungsmaßnahmen sinnvoll angeboten, koordiniert und nachhaltig umgesetzt werden können. Maßnahmen, die zur bestmöglichen Begleitung von älteren und jungen Arbeitssuchenden, aber auch von Menschen mit unterschiedlichen Vermittlungshemmnissen führen sollen.
Laut Aussage der Ministerin soll aus diesem Grund der Treffpunkt JOB KELMIS über einen Zeitraum von zwei Jahren als Pilotprojekt unter dem Namen „Vermittlung wie aus einer Hand“ dienen.
Als Gemeinschaftsabgeordneter und im Namen der PFF-Fraktion möchte ich die Notwendigkeit betonen, in unserer Gemeinschaft Projekte zu realisieren, welche die Potenziale unseres Arbeitsmarktes noch besser ausschöpfen. Angebot und Nachfrage sollen noch konsequenter einander angenähert werden. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des immer akuter werdenden Fachkräftemangels ist diese essentielle Zielsetzung von
größter gesellschaftlicher Bedeutung. Wir benötigen Instrumente, die einen funktionierenden Arbeitsmarkt sowie Die Festigung und den Ausbau des Beschäftigungs- und Wirtschaftsstandortes DG sichern. Daher begrüßen wir ausdrücklich diese Initiative.
Dass es sich hierbei um ein äußerst ehrgeiziges Vorhaben mit Vorbildcharakter handelt, zeigt nicht zuletzt, dass auch die Bundesagentur für Arbeit Aachen-Düren der Ministerin ihr Interesse für eine Einbindung in dieses Pilotprojekt bekundet hat. Dadurch sollen u.a. die hier ansässigen deutschen Staatsbürger, die ebenfalls arbeitssuchend sind, in diese Vermittlung aufgenommen werden können. Auf diese Weise wird aus einem Konzept der DG ein europäisches Projekt.
Die PFF hat in der Thematik weiterer Kompetenzübertragungen eine Führungsrolle übernommen. Solche Projekte untermauern die Legitimität unserer Forderungen. Sie beweisen, dass die DG ihre bisherigen und neuen Zuständigkeiten nicht nur verwaltet, sondern auch im Sinne ihrer Bürger und Unternehmen kreativ und bedarfsgerecht gestaltet.
In meiner Funktion als DG-Abgeordneter kann ich dieses nur gutheißen.
Christoph GENTGES
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der PFF
Vorsitzender von Ausschuss II für lokale Behörden, Beschäftigung und Wirtschaftsförderung