In der gestrigen Plenarsitzung von Montag, den 22. September 2014 bezog unser PFF-Abgeordneter Christoph GENTGES Stellung zum Thema BESCHÄFTIGUNG.
Hierbei ergriff er das Wort FÜR den Arbeitnehmer, der sich einen sicheren Arbeitsplatz wünscht, FÜR die Eltern, welche sich FÜR ihre Kinder eine gute Ausbildung und ebenso sichere Zukunft wünschen sowie FÜR die Unternehmer, welche qualifizierte Angestellte benötigen und mit wenig bürkokratischem Aufwand ihre Infrastruktur aufbauen können müssen.
Auszüge aus seiner Rede:
« Wir dürfen nicht weiter hinnehmen, dass auf der einen Seite Unternehmen händeringend Fachkräfte suchen, während auf der anderen Seite junge Menschen keine Arbeit finden. »
« Die Betriebe in unserer Gemeinschaft sind den Herausforderungen gewachsen. Sie erwarten von der Politik und den Verwaltungen einfache, durchschaubare und nachvollziehbare Regeln und Bestimmungen.
Sie wissen, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft nur beschränkt für ihre Anliegen zuständig ist. Aber in entscheidenden Bereichen wie der Ausbildung und der Beschäftigungspolitik hat sie das Sagen.
Es ist es wichtig, die Übernahme zusätzlicher Befugnisse, wie die vorhin erwähnte Beschäftigung, resolut voranzutreiben.
Im Folgenden können Sie seinen kompletten Redebeitrag der gestrigen Plenarsitzung lesen. »
Ihre PFF
Sehr geehrter Herr Präsident,
Sehr geehrte Mitglieder der Regierung,
Werte Kolleginnen und Kollegen,
der Kollege Freches hat es vorhin angesprochen: wir befinden uns noch immer in einer bedeutenden Wirtschafts- und Finanzkrise.
Und diese Krise beeinflusst nicht nur die Handlungsspielräume von Regierungen, sondern auch die von Unternehmen und Bürgern.
Zurzeit herrscht bei vielen Mitmenschen ein Gefühl der Unsicherheit. Und da muss die Politik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ansetzen.
Jeder stellt sich die Frage was ihm die Zukunft bringt:
– Der Arbeitnehmer fragt sich, ob er einen sicheren Arbeitsplatz hat
– Eltern sorgen sich, ob ihre Kinder eine vernünftige Ausbildung erhalten um später einen Beruf ergreifen zu können
– Familien hoffen, bezahlbaren Wohnraum zu finden
– Der Unternehmer fragt sich, ob er morgen noch ausreichend qualifiziertes Personal findet, oder wie er ohne großen bürokratischen Aufwand seine Infrastruktur erweitern kann.
Man könnte diese Liste noch sehr lange fortführen.
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Ich erzähle Ihnen nichts Neues wenn ich Ihnen sage, dass Beschäftigung einer der bedeutendsten Grundpfeiler für unser gesellschaftliches Zusammenleben ist.
Und Beschäftigung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Kompetenzen.
Aber damit wir in unserer Gemeinschaft die Beschäftigungspolitik effizient, bedarfsgerecht und nach unseren Vorstellungen gestalten können, brauchen wir die Weiterleitung aller vom Föderalstaat an die Regionen übertragenen Kompetenzen
Daher hoffe ich, dass alle Fraktionen Ihren Einfluss bei Ihren wallonischen Schwesterparteien geltend machen und unsere Regierung bei den Verhandlungen mit der Regierung der wallonischen Region unterstützen, damit der Rest dieser Beschäftigungskompetenzen schnellstens übertragen werden kann.
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Werte Kolleginnen und Kollegen: Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung unserer Gemeinschaft wird in der Regierungserklärung als Ziel zahlreicher Projekte und Initiativen thematisiert.
Es gibt allerdings keine wirtschaftliche und soziale Entwicklung ohne einen qualitativ hochstehenden Unterricht, und da ist mir der Leitsatz Beschäftigung steigern und Fachkräfte sichern aufgefallen. Hier verfügt unsere Gemeinschaft über Trümpfe, die es konsequent auszuspielen gilt.
Ich denke dabei an unsere leistungsfähigen Schulen mit ihrem breiten Angebot an allgemeinen, technischen und beruflichen Ausbildungsformen. Oder unser bewährtes System der dualen Ausbildung, um die uns manche Unternehmen in der Wallonie, Flandern und Brüssel beneiden. Auch nicht zu vergessen ist die Mehrsprachigkeit.
Die Chancen und Möglichkeiten, die diese Errungenschaften bieten, gilt es konsequent zu nutzen und weiter aufzuwerten. Dazu gehört die weitere Förderung der Durchlässigkeit der Ausbildungssysteme.
Nur so können wir gleichzeitig dem sich anbahnenden Fachkräftemangel entgegenwirken und die Arbeitslosigkeit bekämpfen.
Wir dürfen nicht weiter hinnehmen, dass auf der einen Seite Unternehmen händeringend Fachkräfte suchen, während auf der anderen Seite junge Menschen keine Arbeit finden.
Hier sind alle Kräfte gefordert. Besonders angesichts des demografischen Wandels.
Dieser wird die Betriebe zwingen sich verstärkt mit den Problemen der lernschwächeren Schüler zu befassen, um den steigenden Bedarf an Fachkräften abzudecken.
Der Stellenwert von besonderen Investitionen in die Ausbildung junger Nachwuchskräfte mit geringer Begabung wird sich zwangsläufig erhöhen.
Diese Herausforderung ist ein weiteres Beispiel für die enge Verknüpfung zwischen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung.
Die Betriebe in unserer Gemeinschaft sind den Herausforderungen gewachsen. Sie erwarten von der Politik und den Verwaltungen einfache, durchschaubare und nachvollziehbare Regeln und Bestimmungen.
Sie wissen, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft nur beschränkt für ihre Anliegen zuständig ist. Aber in entscheidenden Bereichen wie der Ausbildung und der Beschäftigungspolitik hat sie das Sagen.
Es ist es wichtig, die Übernahme zusätzlicher Befugnisse, wie die vorhin erwähnte Beschäftigung, resolut voranzutreiben.
So ist es für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung unabdingbar, dass wir die Raumordnung selbst ausüben können. Beispiele hierzu habe ich eingangs erwähnt.
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Trotz aller Forderungen dürfen wir keine Scheuklappen aufziehen. Jede Form der Abkapselung muss vermieden werden.
Wir müssen immer darauf achten, dass die in unserer Gemeinschaft geltenden gesetzliche Bestimmungen und Regeln nicht zu sehr von denen unserer Nachbarn abweichen.
Die Folge könnten Verzerrungen mit negativen Folgen für die Bürger und Betriebe sein.
Unsere zukünftigen Leitbilder sollen von Weitsicht geprägt sein.
Die Regierungserklärung stimmt in dieser Hinsicht optimistisch.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit
Christoph GENTGES
PFF-Abgeordneter