Eine Studie des Büros WES belegt: Unsere Landsleute sind aus touristischer Sicht unser Hauptmarkt. Sie kommen wegen der Natur, der Möglichkeiten für Radfahren und Wandern, der Ruhe. Sie entscheiden sich aber nicht für Ostbelgien, weil wir ein unverwechselbares, eigenes Profil haben. Hier bleibt Handlungsbedarf.
Die DG ist Eigentümerin vieler wichtiger touristischer Anziehungspunkte und kommt ihrer Verantwortung als Eigentümerin nach: Sie hat diese Infrastrukturen instandgesetzt und dem Bedarf der Nutzer entsprechend angepasst und oder ausgebaut. Das ist Standortförderung und Wirtschaftsförderung. An der Investitionspolitik in touristische Infrastrukturen wurde zu Recht festgehalten. Die PFF möchte den Tourismusstandort DG stärken und versuchen, ihn noch attraktiver zu gestalten. Deshalb begrüßt sie die Investitionen in unser Eigentum sowie in die Rad- und Wegenetze – die Vennbahn verleiht unserem Profil als Naturerlebnisregion bereits jetzt Schärfe. Mit dem Vennbahnweg und seinem Netzwerk verfügen wir über das größte zusammenhängende Fahrradwegenetz auf stillgelegten Bahnstrecken in ganz Europa! Und um das Wanderknotenpunktsystem, das in naher Zukunft die ganze DG überspannen wird, werden uns viele beneiden.
Der Tourismus ist ein Wirtschaftsfaktor – und damit gleichzeitig auch ein Standortfaktor. In einer eher strukturschwachen ländlichen Region, bieten gerade die nicht auslagerbaren Arbeitsplätze im Tourismussektor eine einmalige Chance. Laut den neuesten Erhebungen sind in der DG 1042 Personen im Gastgewerbe tätig, die Zahl derer, die ihr Brot direkt und indirekt mit diesem Gewerbe verdienen, ist noch viel höher. Laut dem Institut des Comptes Nationaux generierte der Tourismus 2011 eine Bruttowertschöpfung von rund 30 Millionen Euro in Ostbelgien. Im europäischen Vergleich liegen wir damit unter dem Durchschnitt; das bedeutet, wir haben noch Luft nach oben.
Kurzum: wir müssen uns noch attraktiver machen. Deshalb ist das kürzlich vorgestellte Entwicklungskonzept für den Tourismus in Ostbelgien so wichtig.
Für die Regierung der DG war klar, dass die Tourismusförderung ab dem Beginn der Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes im Jahr 2009 ein Schwerpunkt ihres Handelns sein sollte. Die Qualitätsoffensive in Sachen Servicequalität Ostbelgien führte bereits im ersten Jahr dazu, dass über 20 Betriebe zertifiziert wurden und ihre Marktposition festigen und ausbauen können. Mit der Zertifizierung als Bed & Bike Betrieb wird diese Marktoffensive fortgesetzt.
Und die Anstrengungen tragen Früchte: Die touristische Destination Ostbelgien ist auf dem Vormarsch. Laut einer neuen Studie konnten wir unseren Marktanteil unter den angrenzenden, konkurrierenden Destinationen um nicht weniger als 16 % erhöhen. Das haben weder die Provinz Lüttich noch die deutsche Eifel geschafft.
Isabelle Weykmans