Sitzungsperiode 2021-2022
Sitzung des Ausschusses I vom 13. Juni 2022
Frage von Gregor FRECHES an Minister ANTONIADIS zum ökologischen Chalet-Park des Campings Waldecho in Schönberg
Auch der Tourismus gehört zum Wirtschaftsstandort Ostbelgien.
Touristisch punktet unsere Region vor allem mit seinen abwechslungsreichen Naturgebieten.
Ein Gleichgewicht zwischen Wirtschaft und Natur ist daher unabdingbar.
Der Tourismus in der ostbelgischen Natur kann hier eine Brücke schlagen, indem diese zwei unterschiedlichen, manchmal entgegengesetzten Prioritäten miteinander in Einklang gebracht werden.
Ein gutes Beispiel könnte der geplante Öko-Chalet-Park im Weberbachtal auf dem Gebiet der Gemeinde St.Vith sein.
Der jüngste Bericht des Grenz-Echo vom 21. Mai 2022 lässt vermuten, dass dieses naturverbundene Projekt zeitnah realisiert werden kann.
Die Promotoren mögen zwar aus Brüssel stammen, aber laut den vorliegenden Informationen verfolgt die Genossenschaft, die das Projekt umsetzen möchte, einen naturnahen Ansatz.
Es handelt sich bei den genannten Promotoren, um einen Kreis gleichgesinnter Personen, die in Schönberg ein naturnahes Rückzugsgebiet in Form eines ökologischen Chalet-Parks einrichten möchten.
Die Planungen sind schon so weit fortgeschritten, dass auf dem Areal maximal 35 Chalets in Leichtbauweise entstehen sollen, die – zumindest in einer ersten Phase – nicht als Dauerwohnsitz, sondern nur zu Ferienzwecken genutzt werden sollen.
Dem Artikel war zudem zu entnehmen, dass für das Projekt bereits erste Gespräche mit der Raumordnungsbehörde stattgefunden haben, und dass die Arbeiten bereits im Herbst starten könnten.
Meine Fragen an Sie, werter Herr Minister, lauten daher wie folgt:
- Können Sie uns über Ihren Wissensstand in dieser Angelegenheit und über den Ausgang der Gespräche mit Ihrem Fachbereich informieren?
- Haben auch hiesige Promotoren für dieses Konzept oder ähnliche Projekte Interesse gezeigt?
Antwort des Ministers:
Aus der Berichterstattung des GrenzEcho gewinnt man den Eindruck, es hätte einen Austausch zu diesem Projekt gegeben. Das kann ich allerdings nicht bestätigen.
Ich kann lediglich mitteilen, dass in einer E-Mail das Projekt kurz vorgestellt wurde. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mich deshalb zum konkreten Bauvorhaben inhaltlich nicht positionieren.
Ich möchte allerdings die Gelegenheit nutzen, um ein paar Dinge deutlich zu machen.
Zum einen wird eine Globalgenehmigung notwendig sein und keine einfache Bau- genehmigung, wie im Artikel erwähnt wird. Diese Prozedur ist deutlich langwieriger, da verschiedene Gutachten eingeholt werden müssen und die Wallonische Region in Umweltfragen ihre Zustimmung geben muss.
Wegen der Größe des Projekts wird es eine Globalgenehmigung der Stufe 1 sein müssen. Das bedeutet, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung benötigt wird. Allein diese Studie dauert ca. ein Jahr. Es wird daher ganz sicher keinen Baubeginn im Herbst diesen Jahres geben, wie im Artikel behauptet wird.
All diese Informationen hat der Fachbereich Raumordnung dem Antragsteller im Dezember letzten Jahres schriftlich mitgeteilt.
Da es um die Errichtung eines touristischen Projekts mitten in der Natur geht, halte ich die verschiedenen Schritte für ausgewogen.
Nur so kann man gewährleisten, dass das angedachte Projekt tatsächlich naturbewusst und nachhaltig umgesetzt wird.
In diesem Zusammenhang freut es mich, dass die Investoren das Potential unserer Region erkennen und ein solches Projekt planen.
Dass dieses Projekt allein touristisch genutzt werden darf, steht für mich außer Frage.
Wir befinden uns im Freizeitgebiet des Sektorenplans, weswegen eine Dauerunterkunft unter keinen Umständen zulässig ist.
Einzige Ausnahme besteht für den Betreiber selbst.
Die Frage, ob es weitere Anfragen gab, kann ich bejahen. Dem Fachbereich sind zwei Voranfragen bekannt. Hierzu liegen uns allerdings keine weiteren Informationen vor.