Sitzungsperiode 2021-2022
Sitzung des Ausschusses II vom 9. November 2021
Frage von Gregor FRECHES an Ministerin WEYKMANS zur
Bewertung durch LOS zur Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten
Sportliche und kulturelle Aktivitäten, ob Outdoor oder Indoor, können inzwischen wieder
stattfinden: in Vereinen, in privaten Gruppen, durchweg jegliche Altersklasse.
Der Weg aus der Pandemiekrise heraus, zeichnet sich von einem neuen Aufschwung und einer wiedergefundenen Motivation für die Vereine und deren Aktivitäten aus.
Auch die, von der Hochwasserkatastrophe betroffenen sportlichen Infrastrukturen haben
zumindest temporäre Ausweichmöglichkeiten gefunden, so scheint es.
Aus aktuellen Artikeln und Interviews zeichnet sich aber auch eine gewisse Problematik für einige Sportvereine auf: So kann der Judo- und Jitsu-Verein, der in der Eupener Unterstadt ansässig war, nicht sein gesamtes Angebot anbieten, da in der temporären Unterkunft das benötigte Material fehlt und man dieses auch erst anschaffen kann und möchte, wenn es an den festen Standort (zurück)geht.
Generell steht der Sportsektor – gezeichnet von „A der Pandemiekrise“ und „B punktuell
von der Flut“ vor vielen Unbekannten!
Wir richten deshalb folgende Fragen an Sie:
– Wie bewertet LOS, der Leitverband des ostbelgischen Sports die Wiederaufnahme der
sportlichen Aktivitäten in den Vereinen?
– Gibt es eine Rückmeldung seitens der Vereine, was das Halten und Neuanwerben der
Mitglieder angeht?
– Haben Sie eine Übersicht, über die Vereine, denen aufgrund von Corona oder der
Flutkatastrophe eine Wiederaufnahme weiterhin erschwert bleibt?
Antwort der Ministerin
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
Werte Kolleginnen und Kollegen,
ausgehend von Erfahrungsberichten und individuellen Rückmeldungen verläuft die
Wiederaufnahme im Allgemeinen positiv.
Die Vereine bemühen sich durch unterschiedlichste Maßnahmen ihren Sportlern bzw. allen Vereinsmitgliedern die Fortführung oder den Wiedereinstieg der sportlichen Aktivitäten so einfach wie möglich zu gestalten. Dies sieht in der Praxis so aus, dass man sich um pragmatische Wege und konkrete Lösungen bemüht, die jeweils geltenden Hygieneregeln einzuhalten. LOS wird dabei oft als Berater zu Rate gezogen, aktuell z.B. was das Covid Safe Ticket betrifft.
Auch Wettkämpfe finden nach Ende des Sommers wieder verstärkt in
den Vereinen statt. Im Juni 2021 startete unterstützend die Aktion „Auf die Plätze, fertig, LOS“, bei der alle 65 teilnehmenden Sportvereine aus Ostbelgien die Challenge erfolgreich gemeistert haben.
Ziel der Challenge war vor allem, das Vereinsleben wieder in Schwung zu bringen und neue Mitglieder für die Vereine zu mobilisieren. Das Echo seitens der Vereine war sehr positiv. Auf die Reihe von Angeboten, die der Leitverband im Rahmen der Europäischen Woche des Sports zur Wiederaufnahme der sportlichen Aktivitäten in diesem Jahr initiiert hat, konnte ich bereits in der Frage Nr. 781 vom 5. Oktober 2021 eingehen.
In diesem Rahmen stand jeder Tag der Woche unter einem anderen Motto, um
unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen: Familien, Senioren, Menschen mit
Beeinträchtigung, Berufstätige, Schüler, Sportmuffel und Wiedereinsteiger. Dabei wurden verschiedene Sportarten vorgestellt mit dem Ziel, den Menschen gewisse Sportarten und Bewegungsmöglichkeiten näher zu bringen und zum Mitmachen zu motivieren.
Dennoch gibt es natürlich auch Sportarten und Vereine, deren Mitgliederzahlen unter den Auswirkungen der Pandemie und/oder der Hochwasserkatastrophe gelitten haben, wie zum Beispiel bei einzelnen Kampfsportarten, die größtenteils im Innenraum ausgeübt werden.
Unmittelbar nach der Flutkatastrophe hat LOS alle Vereine, deren Einrichtungen in der
Nähe der Weser oder Göhl liegen, kontaktiert und nachgefragt, ob sie Hilfe bei
versicherungstechnischen Fragen oder anderen Anliegen benötigen. Dementsprechend
meldeten sich einige Vereine, aber lange nicht alle.
Eine Übersicht, über die Vereine, denen aufgrund von Corona oder der
Flutkatastrophe eine Wiederaufnahme weiterhin erschwert bleibt, hat LOS leider nicht.
Auch, da LOS bereits wegen vieler unterstützender und begleitender Projekte mit den
Vereinen in regem Kontakt steht, hat der Leitverband bislang davon abgesehen, den
Vereinen durch eine Umfrage oder ähnliches zum Thema Wiedereinstieg zusätzlichen
bürokratischen Aufwand zuzumuten. Deswegen hat LOS diesbezüglich keine detaillierte
Übersicht und kann nur von Erfahrungsberichten und individuellen Rückmeldungen
ausgehen.
In diesem Zusammenhang wurde angemerkt:
• Einige Personen haben die Ehrenamtsarbeit im Verein aufgegeben. Dieser
Auswirkung ist sich LOS bewusst und plant Seminare und Veranstaltungen, um
diesem Zustand entgegenzuwirken.
• Kinder unter 12 Jahren mussten sich während der Corona-Pandemie für die
Ausübung einer ihrer Sportarten/Hobbys entscheiden (so sah es das
Sportprotokoll bezüglich der zu dem Zeitpunkt geltenden Corona-Regelungen vor).
Leider haben sie daraufhin den Anschluss verloren und sind der/den anderen
Freizeitaktivität(en) nicht mehr weiter nachgegangen.
• Die ein oder anderen merken an, dass durch Ausfall ihrer jährlichen Vereinsfeste
auch weniger Leute den Weg in ihren Verein finden.
Diesen Entwicklungen wurde mit unserer Kampagne „Endlich wieder vereint!“
entgegengewirkt und auch weiterhin sind reaktivierende Projekte aller ostbelgischen
Vereinsakteure in Planung.