Frage Nr. 681 von Herrn FRECHES (PFF) an Ministerin WEYKMANS zur
Qualitätsinitiative im Tourismus
Am 3. Mai startete die Qualitätsinitiative im Tourismus!
Reisen nach der Pandemie wird anders sein als vorher. Eine Herausforderung mehr, der sich Unterkunftsbetriebe auch in Ostbelgien stellen müssen. Eine neue Qualitätsinitiative unterstützt die Gastbetriebe dabei – ganz individuell und persönlich.
Auf OSTBELGIEN Live ist daher nachzulesen, dass diese Qualitätsinitiative in Ostbelgien auf drei Pfeilern fußt:
• Mystery Check
• Individuelle Betriebsberatung
• Schulungsangebote
Externe Beratung ist wichtig, sollte aber mehr auf den Betrieb selbst zugeschnitten sein – so der Wunsch der Betriebe, die am Vorgänger-Programm „ServiceQualität“ teilgenommen hatten.
Schon 2018 hatten die Teilnehmer im Rahmen eines Workshops Vorschläge für eine neue Initiative erarbeitet.
Damit diese individuelle Beratung den größtmöglichen Nutzen bringen kann, wird zuvor ein sogenannter „Mystery Check“ durchgeführt. Dabei mieten sich versierte Kontrolleure anonym in einem Gastbetrieb ein und prüfen einen ziemlich umfangreichen Katalog. „Gecheckt“ werden auch die Webpräsenz und der Buchungsprozess sowie der Gästekontakt nach dem Aufenthalt. Im Anschluss an den anonymen Check-up erhalten die Teilnehmer einen ausführlichen Ergebnisbericht.
Individuelle Betriebsberatung
Auf dem Bericht des Mystery Checks basiert die anschließende individuelle Betriebsberatung. Die Beratung setzt also genau da an, wo die Schwächen und Stärken des Betriebes liegen. Berater vor Ort ist der Geschäftsführer von L.I.K.E. Hospitality Consulting, Fritz Dickamp. „Die Qualitätsinitiative der Deutschsprachigen Gemeinschaft geht entscheidend weiter als andere, die entweder einen Mystery Check oder allgemeine Beratungstermine anbieten. Die ostbelgischen Initiative lässt die Betriebe mit dem Ergebnis des Mystery Checks nichtalleine. Das ist schon besonders“, betont Fritz Dickamp.
Schulungsangebot für alle
Nicht jeder Unterkunftsbetrieb kann oder will an der Qualitätsinitiative teilnehmen – zumal er eine Eigenbeteiligung in Höhe von 370 Euro sicherstellen muss, dass der Betrieb wirklich an sich arbeiten will. Für alle Betreiber von registrierten Unterkunftsbetrieben – ob groß oder klein – wird es zusätzlich ein jährliches Schulungsangebot mit Raum für Austausch geben.
Meine Fragen nun an Sie – werte Frau Ministerin lauten daher wie folgt:
– Inwieweit Ist die TAOstbelgien in dieser Qualitätsinitiative mit eingebunden?
– Wie lauteten die Rückmeldungen des Vorgänger-Programms „ServiceQualität“ aus dem
Jahre 2018?
– Wie sieht die Planung für das jährliche Schulungsangebot aus?
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
Werte Kolleginnen und Kollegen,
Zu Beginn möchte ich auf die Fragen von Herrn Freches eingehen. Die TAO ist in diese Initiative nicht direkt eingebunden. Sie konzentriert sich vielmehr auf das Marketing, die Entwicklung und den Ausbau der touristischen Produkte. Die TAO vertritt zudem die Betriebe, die sich der VOG angeschlossen haben. Federführend in der
Qualitätsinitiative, die allen Betrieben offensteht, ist daher der Fachbereich Tourismus im
Ministerium.
Anders als im Vorgängerprogramm ServiceQualität kann die TAO diesmal auch als Betrieb selbst NICHT teilnehmen. Das gilt auch für die touristischen Informationsstellen. Die neue Qualitätsinitiative wird wirklich nur den Unterkunftsbetrieben vorgehalten. Im Mai 2019 wurden alle Teilnehmer des Programms „ServiceQualität Ostbelgien“ zu einem abschließenden Workshop nach St. Vith eingeladen. Dort wurde Fazit gezogen, es wurden vergleichbare Projekte aus anderen Ländern und Regionen vorgestellt und schließlich wurden die Teilnehmer nach Verbesserungsvorschlägen gefragt. Es zeigte sich auch da, dass sich Bedarf und Nutzen zwischen den „institutionalisierten“ Teilnehmern einerseits, wie touristischen Informationsstellen oder TAO, und den privaten Beherbergungsbetrieben andererseits deutlich unterscheiden.
Zu den Verbesserungsvorschlägen der privaten Beherbergungsbetriebe gehörten vor allem Input, persönlicher Austausch auch mit Kollegen sowie Workshop-Angebote, die auch dem Personal zugutekommen. Zudem sollen alle Betriebe – auch die kleineren, nebenberuflich geführten Ferienwohnungen – Zugang zu der Initiative haben. Die Qualität der Unterkünfte in unserer Naturerlebnisregion macht sich ja nicht nur an den größeren Betrieben fest.
Diesen Verbesserungsvorschlägen haben wir nun Rechnung getragen. So sind bspw. Workshops geplant, die einmal jährlich im Rahmen der Initiative kostenfrei in Zusammenarbeit mit den externen Partnern (LIKE Hospitality Consulting) angeboten werden.