Brüssel, den 14.04.2021
Pressemitteilung – Gemeinschaftssenator Alexander Miesen
Engpässe in der Baubranche: „Mangel & Preissteigerungen sind Gift für den Bausektor!“
Bereits letzte Woche hat der belgische Verband der Textil-, Holz- und Möbelindustrie, Fedustria, Alarm geschlagen: Im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sehen sich viele Betriebe u.a. des Bausektors mit einem knappen Angebot für Baustoffe konfrontiert. Gemeinschaftssenator Alexander Miesen (PFF) hat deshalb den föderalen Minister für den Mittelstand, David Clarinval (MR), zu dieser Situation befragt.
„Fedustria beobachtet die Preisentwicklungen kritisch. Der Holzpreis ist während der Pandemie um satte 40% gestiegen, bei den Textilien liegt die Steigung zwischen 7,7 und 14,6%. Das sind immense Summen. Angesichts der Tatsache, dass die Wirtschaft derzeit eh schon unter Druck steht, sind Mangel und Preissteigerungen Gift für die verarbeitenden Branchen, wie etwa den Bausektor.“, so der Senator. Besorgniserregend sei auch, dass nicht mit einer Normalisierung der Preise vor 2022 zu rechnen sei. Betriebe müssten sich auf ungewisse Monate einstellen, da keine vernünftigen Kalkulationen möglich seien. „Wenn wir in der derzeitigen Wirtschaftslage eines ganz sicher nicht gebrauchen können, dann einen Stillstand im Bausektor wegen Mangel und Verteuerung des Baumaterials. Dieser Sektor ist von zentraler Bedeutung, da an ihm unzählige Betriebe und Arbeitsplätze hängen.“
In seiner Frage geht Miesen deshalb auf drei Punkte ein: die Folgen der Corona-Maßnahmen auf den Bausektor, die aktuelle Lage dieses Sektors und die Ansätze zur Behebung der Materialengpässe. „Produktionen wurden weltweit herunter gefahren. Derzeit erreichen gewisse Rohstoffe Europa gar nicht mehr, da andere Länder diese in großen Mengen und zu höheren Preisen international einkaufen. Der europäische Markt ist somit leergefegt und die Preise steigen.“, so Miesen.
Der liberale Senator drängt darauf, den Schulterschluss mit europäischen Partnern zu suchen, da dieses Problem nicht alleine zu bewältigen sei. In seinen Augen müsse jetzt ein Kraftakt unternommen werden, um die Ressourcen besser zu verteilen und den Europäischen Markt nicht weiter austrocknen zu lassen. „Auch Ostbelgien ist keine Insel. Mich erreichen zahlreiche Klagen der vielen kleinen und mittleren Unternehmen Ostbelgiens. Daher hoffe ich, dass der Minister und die Föderalregierung insgesamt meine Interpellation ernst nehmen und Lösungen präsentiert werden. Wenn der Bausektor still steht, steht vieles andere auch still. Das wäre eine Katastrophe.“
Alexander Miesen
Gemeinschaftssenator