Sitzungsperiode 2020-2021
Ausschuss II für Kultur, Beschäftigung,
Wirtschaftsförderung und ländliche Entwicklung
Aktuelle Frage von unserem Fraktionsvorsitzenden Gregor FRECHES an Ministerin Isabelle WEYKMANS zum Thema « Berufspendler – Inanspruchnahme der Ravel-Strecken »
Immer mehr Gemeinden setzen auf das Fahrrad – so auch die Gemeinde Bütgenbach, die erst neulich ihre Kandidatur für den Projektaufruf „Communes pilotes Wallonie cyclable 2020“ eingereicht hat. Das berichtete das GrenzEcho am vergangenen 30. Januar 2021.
Das Fahrrad eroberte in den letzten Monaten immer mehr Raum. Erst recht seit der Pandemie haben viele Menschen den Drahtesel wieder für sich entdeckt. Wenn die Rede von sanfter Mobilität in der Stadt und auf dem Land ist, aber auch in Diskussionen rund um Smart Regions, spielt das Fahrrad eine immer bedeutendere Rolle.
Fragen, die sich mir in diesem Zusammenhang stellen, lauten, werte Frau Ministerin:
- Wird die Nutzung der Ravel-Strecken durch die Pendler auf ihrem täglichen Weg zur
Arbeit in irgendeiner Weise erfasst? - Der Ausbau der Fahrradnetze (u.a. La Vesdrienne aber auch der Ravelstrecken im
Süden) kann dazu verhelfen“, das Verkehrsaufkommen im Sinne von „mehr Mobilität
weg von der Straße“ verbessert zu kanalisieren. Meine Frage dazu: Könnte man von
Seiten der DG aktiv die Beschäftigten dazu animieren, auf das Rad umzusteigen (z.B.
durch die WFG und gezielten Informationskampagnen in Richtung Betriebe)?
Antwort der Ministerin:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
Werte Kolleginnen und Kollegen,
in der Tat wird die Nutzung der Ravelstrecke zum aktuellen Zeitpunkt durch verschiedene Zählstellen erfasst. Allerdings ermöglicht diese Erfassung keine Differenzierung der verschiedenen Arten der Nutzung dieser Strecke. Um genau zu analysieren, in welchem Umfang Pendler auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit die Ravelstrecke nutzen, müssten über einen längeren Zeitraum Zählungen in Kombination mit entsprechenden qualitativen Nutzerbefragungen durchgeführt werden.
Grundsätzlich ist das Fahrrad, vor allem seit dem Aufkommen der E-Bikes, mit Sicherheit ein wertvolles und zukunftsorientiertes Fortbewegungsmittel – auch im beruflichen Kontext.
Um den Bürgerinnen und Bürgern das Radfahren so attraktiv wie möglich zu machen, gilt es allerdings zunächst die entsprechende Infrastruktur flächendeckend zu schaffen und zu beschildern. Neben den bereits aus touristischen Gründen bestehenden Radwegen wurde hierzu unter der Leitung des Ministeriums gemeinsam mit den Gemeinden im Rahmen des Interregprojekts „emr connect“ ein sogenanntes Radverkehrskonzept ausgearbeitet.
Bei der Entwicklung des Radverkehrskonzepts wurde der Fokus auf die Verbesserung der gemeindeübergreifenden Anbindungen im Rahmen des Alltagsverkehrs gelegt. In einer ersten Phase wurden Zielpunkte von (über-)regionaler Bedeutung ausfindig gemacht und dementsprechend vernetzt. Hierbei wurden Aspekte wie Streckenlänge, Topografie und bestehende sowie geplante Radwege berücksichtigt. Es wurde ebenfalls ein Elemente Katalog mit unterschiedlichen Maßnahmen zur Umsetzung des Konzepts entwickelt. Verschiedene Gemeinden haben das Radverkehrskonzept im Rahmen des Projektaufrufs „Communes pilotes Wallonie cyclable 2020“ als Grundlage für ihre Anträge genutzt.
Im Verlauf dieser und weiterer Projekte ist es sicherlich sinnvoll, auch die Kommunikation hin zu den Berufspendlern zu intensivieren und Anreize für einen Umstieg auf das Fahrrad zu schaffen, dort wo dies möglich ist.