Sitzungsperiode 2020-2021
Sitzung des Ausschusses II vom 3. November 2020
FRAGE VON UNSEREM FRAKTIONSVORSITZENDEN GREGOR FRECHES ZUM PROJEKT « VERMITTLUNG AUS EINER HAND »: Aspekt der Aus- und Weiterbildung
In unserer Gemeinschaft können Arbeitssuchende sich oftmals an mehrere Ansprechpartner wenden. Um eine übergreifende Betreuung zu gewährleisten, wurde von Ihnen das Projekt „Vermittlung aus einer Hand“ lanciert, werte Frau Ministerin, welches darauf abzielt, die berufliche Eingliederung in Ostbelgien ganzheitlich zu verbessern und auf den beiden Ergebnisberichten des REK-II-Projektes „Vermittlung und Begleitung wie aus einer Hand“ aufbaut.
Die Regierung hat die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Öffentlichen Sozialhilfezentren, dem Arbeitsamt und der Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben bei der Begleitung und Vermittlung von Arbeitsuchenden erkannt und möchte ein behördenübergreifendes Dienstleistungs- und Maßnahmenportfolio für Arbeitsuchende in Ostbelgien auf die Beine stellen.
Angesichts der aktuellen Lage des Arbeitsmarktes und den zukünftigen Herausforderungen, die auf uns zukommen werden, stellen sich mir die folgenden Fragen:
- Wie weit ist das Projekt aktuell vorangeschritten?
- Inwiefern wird die Aus- und Weiterbildung in das Gesamtprojekt integriert?
Antwort der Ministerin:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
Werte Kolleginnen und Kollegen,
der Arbeitsmarkt der nächsten Jahre steht vor großen Herausforderungen. Daher ist das Projekt „Vermittlung aus einer Hand“ für die Regierung weiter prioritär. Auch die CoronaKrise zwingt uns weiterhin entschlossen an diesem Projekt zu arbeiten.
Die Krise zeigt, dass es besonders die Personen hart treffen wird, die bereits Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt haben. Wir müssen die Chancen und die Vermittlungserfolge dieser Zielgruppe erhöhen. Wir müssen die Langzeitarbeitslosigkeit, die stetig wächst, anpacken. Arbeitslosigkeit darf kein Dauerzustand sein.
Wir haben intensiv an dem Projekt Vermittlung aus einer Hand gearbeitet – in diesem Jahr kann genannt werden: zwei Workshops, Projektfahrplan, Rahmendokument, Absichtserklärung, die unterschiedliche Gutachten hervorgerufen hat. Dabei haben die Partner darum gebeten, ein starkes Kooperationsabkommen mit den Rechten und Pflichten der einzelnen Partner zu erstellen. Dies erfordert eine weitere Vertiefung der inhaltlichen Arbeit. Damit haben wir im September begonnen und sind aktuell bei der Arbeit in der ersten technischen Arbeitsgruppe angekommen, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Grundstruktur für die behördenübergreifende Begleitarbeit in Ostbelgien zu erarbeiten. So könnten Reibungsverluste und Drehtüreffekte vermieden werden.
In den Startlöchern steht außerdem eine Arbeitsgruppe zum Thema „Lernen und Arbeiten im Betrieb“.
Erstes Etappenziel: die Optimierung der Möglichkeiten für betriebliche Praktika- und individuelle Ausbildungen im Betrieb. Im nächsten Jahr wird sich eine weitere technische Arbeitsgruppe mit einem Aspekt der Aus- und Weiterbildung befassen, nämlich mit dem Kursangebot in Ostbelgien.
Das Projekt „Vermittlung aus einer Hand“ ist komplex, ehrgeizig und schweißtreibend. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, sowohl langfristige Fragen der Strukturveränderungen als auch schneller umsetzbare praktischere Handlungsfelder anzupacken. So verlangen einige Ziele viel Ausdauer von uns, in anderen Bereichen erhoffen wir uns aber schnellere Erfolge.