Sitzungsperiode 2020-2021
Sitzung des Ausschusses IV vom 4. November 2020
FRAGE VON UNSERER GEMEINSCHAFTSABGEORDNETEN EVELYN JADIN ZU DEN SUCHTPROBLEMEN IN OSTBELGIEN
Die Covid-19-Pandemie hat das Potenzial, den Suchtmittelkonsum mittel- und langfristig zu verändern und für viele Menschen eine seelische Belastungsprobe darzustellen. Laut einem GrenzEcho-Artikel vom 29. Oktober 2020 treibt Covid-19 viele Ostbelgier in die Sucht. Laut Yvonne Verheugen, Psychiatrie-Managerin der Klinik St. Josef in Sankt Vith, hat der Medikamenten- und Alkoholmissbrauch im Sommer um schätzungsweise 20 Prozent zugenommen.
In meiner schriftlichen Frage vom 17. Dezember 2018 habe ich Sie zum Interreg-V-Projekt „Social Norm Approach“ und darüber hinaus zur Thematik „Sucht im Alter“ befragt. Nach erfolgreicher Genehmigung startete besagtes Projekt im September 2018, umfasst eine Laufzeit von 3 Jahre und fällt unter das « Sucht »-Programm von euPrevent. Zielpublikum des Projekts sind einerseits die Jugendlichen (12 bis 26 Jahre), andererseits die Senioren (ab 55 Jahre). Neben einer Bestandsaufnahme des Suchtmittelkonsums bei Senioren und der Inventarisierung der Probleme sollen Lösungsansätze erarbeitet und euregional umgesetzt werden.
Nun ist uns allen bewusst, dass der Arbeitsgemeinschaft für Suchtvorbeugung und Lebensbewältigung (ASL) in der DG eine bedeutende Rolle zukommt, gehört es doch zu ihren Aufgaben über Abhängigkeiten aufzuklären, ihnen vorzubeugen und bei Bedarf zu intervenieren. So arbeitet sie eng mit der KPVDB, einigen Einrichtungen für Senioren, sowie mit der DSL, der Familienhilfe und einigen Ärzten zusammen. Diese Zusammenarbeit sollte ebenfalls im Rahmen des Projektes weiter ausgebaut und intensiviert werden.
Ziel der ASL ist und bleibt es, auch in Zukunft, die Suchtprävention in das Gesamtkonzept der Gesundheitsförderung einzubetten, damit auch in unsicheren Zeiten die Unterstützung der Ostbelgier wie gewohnt gewährleistet wird.
Da die Zeiten aktuell nicht unsicherer sein könnten, lauten meine Fragen nun an Sie, werter Herr Minister:
- Welche Lösungsansätze wurden nach 2 Jahren Laufzeit des Projekts „Social Norm
Approach“ erarbeitet? - Inwiefern wurde die Zusammenarbeit der ASL mit der KPVDB, den Einrichtungen für Senioren, der DSL, der Familienhilfe und Ärzten seitdem ausgebaut?
- Angesichts des aktuellen Trends im Bereich Suchtprobleme, welcher in der DG heraussticht: wie geht die ASL auf die Entwicklung ein?
Antwort des Ministers:
Das Interreg-Projekt „Social Norm Approach“ läuft nun seit 2 Jahren. Die Lösungsansätze der ASL werden noch erarbeitet. Sie werden auf einer Umfrage basieren, die von September 2019 bis Januar 2020 durchgeführt wurde. Deren Ergebnisse sollen nun in einem vorläufigen Bericht münden. Es besteht ein falsches Bild der Wahrnehmungen.
Im Anschluss soll, voraussichtlich Ende des Jahres 2020, eine Medienkampagne für beide Zielgruppen lanciert werden.
Ab Frühjahr 2021 beginnt die ASL dann mit Schulungen – wenn Corona dies zulässt – für Peer-Groups, Professionelle und Schlüsselfiguren.
Was die Zusammenarbeit der ASL mit den von Ihnen genannten Diensten anbelangt, so besteht bereits zum Teil über die jeweiligen Gremien oder die Klienten ein langjähriger Kontakt.
Wegen des Ausbruchs der Coronapandemie konnte die Zusammenarbeit nicht weiter vertieft werden und somit wahrscheinlich im nächsten Jahr vertieft werden.
Eine Zunahme der Hilfesuchenden wurde dieses Jahr – in diesem Coronajahr – laut ASL nicht festgestellt. Der Minister hob hervor, dass es sich nur um eine Momentaufnahme handele und dass die gesellschaftlichen Folgen in Folge der Corona-Pandemie noch spürbar herausstechen werden. Darauf müsse man sich vorbereiten – dies gelte an dieser Stelle auch für die ASL.