BEITRAG ZUM „WORT DEN PARTEIEN“ VON UNSERER REGIONALABGEORDNETEN CHRISTINE MAUEL – OKTOBER 2020
Seit langem fehlt es dem Bauernberuf an Wertschätzung und positivem Gesicht nach außen. Schwierige klimatische Bedingungen, kontinuierlich kleine Erträgnisse und körperlicher Einsatz, formen das Bild des Landwirtes und führen zu Resilienz bei der Jugend, was die Übergabe von hiesigen Höfen extrem erschwert.
Dabei spielen Lebensmittel und Tiere, das steigende Interesse an Regionalität, Herkunft, Kreislaufwirtschaft und Gesundheit unserer Nahrung eine herausfordernde Rolle für die kommenden Generationen. Das Durchschnittsalter der Landwirte in Belgien liegt bei 58 Jahren. Zahlreiche Höfe sind in der Vergangenheit verschwunden.
Was stärkt die Motivation junger Menschen, sich für eine hochwertige Landwirtschaft einzusetzen, Betriebe zu übernehmen und unsere Versorgung zu sichern? Der Beruf des Landwirtes modernisiert sich stetig. Vielleicht kann digitale Technologie jüngeren Menschen und jenen, die sich einer neuen Herausforderung stellen möchten, den Geschmack für das Unternehmertum in der Landwirtschaft zurückgeben? « Smart Farming », das sind Smart Phones, die Herden ausfindig machen, Dronen, die Bodenbeschaffenheiten und Ernteerträge auf Feldern ausmachen, Milchroboter in Melkboxen, in denen sich Kühe freiwillig selber melken und vielleicht bald Blockchains, die Lieferketten verfolgen und Laser, die Unkraut bekämpfen.
So optimiert, erfindet, diversifiziert und rentabilisiert sich der Bauernberuf stetig und verändert sich hin zu der Rolle des Vermittlers und modernen Handelspartners. Das Image vergangener Zeiten wird der heutigen Vision über diese Präzisionslandwirtschaft nicht mehr gerecht. Dafür erforscht das wallonische landwirtschaftliche Forschungszentrum CRA-W die digitalen Anwendungen für Landwirte, testet Sensoren an High-Tech Maschinen, teilt Wissen und bildet Mitarbeiter aus. Es arbeitet ebenfalls daran, die Attraktivität des landwirtschaftlichen Berufes zu steigern und in eine einsehbare Position zu bringen. Darüber hinaus muss sich eine starke, wohlhabende und nachhaltige ostbelgische Landwirtschaft zweifelsfrei mit der digitalen Technologie verbünden. Mit der digitalen Revolution der Landwirtschaft und der datengeschützten Wirtschaft fängt die Stärkung unseres landwirtschaftlichen Raums bereits heute an. Ein großes Abenteuer für kleine und mittelgroße Betriebe, ein Experiment für Junglandwirte und hoffentlich ein Magnet für die vernetzte Jugend.