Geschäftsführungsvertrag zwischen der DG-Regierung und der Autonomen Gemeinderegie „Kultur-, Konferenz-und Messezentrum St.Vith“
Rede von unserem Fraktionsvorsitzenden Gregor FRECHES
Sehr geehrter Parlamentspräsident,
Sehr geehrte Frau Ministerin,
Sehr geehrte Herrn Minister,
Werte Kolleginnen und Kollegen,
– Es gilt das gesprochene Wort –
Eupen, den 27. April 2020
Mahatma Ghandi sagte schon:
„Die Kultur einer Nation lebt in den Herzen und Seelen ihrer Bevölkerung“.
Meine Damen und Herren,
Zu Beginn meiner Rede, möchte ich festhalten, dass ich im Namen der 3 Mehrheitsfraktionen ProDG, SP und PFF sprechen werde.
Heute geht es nicht mehr und nicht weniger um das KULTURELLE LEBEN im Süden unserer Gemeinschaft und damit verbunden um den Geschäftsführungsvertrag für das Kulturzentrum TRIANGEL für den Zeitraum 2020-2024.
Im Gegensatz zu den anderen Geschäftsführungsverträgen, die allesamt sozusagen eingefroren und um ein Jahr verlängert worden sind, stellt der vorliegende Vertrag eine Ausnahme dar.
Wieso, werden Sie sich fragen?
Die Antwort ist ganz einfach:
Das uns sehr wohl bekannte Kulturdekret regelt die Finanzierung des Zentrums und schreibt eine genaue Prozedur vor, die es einzuhalten gilt.
Und wie Sie sehen, halten wir uns daran!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Die bahnbrechende Historie des Kulturzentrums Triangels reicht zurück bis zum ersten Ruf nach einer angemessenen Infrastruktur für Kultur in Sankt Vith und Umgebung vor fast 30 Jahren.
Heute blicken wir auf ein erstes Jahrzehnt Triangel zurück … ein Kultur, Konferenz- und Messezentrum, welches auf beachtliche Weise die kulturelle Vielfalt in unserer Region erweitert hat, und sich zu einem Treffpunkt entwickelt hat, wo Menschen sich gerne wiederfinden.
Vor einigen Jahren noch von einer Fraktion in diesem Hause als „der größte Proberaum in der Eifel“ abgestempelt und in eine Kategorie der Geldverschwendung gesteckt, so müssen wir heute wohl feststellen, dass durch das Triangel eine bedeutende Lücke im Bereich Kultur geschlossen werden konnte und eine Aufwertung der GESAMTEN Region stattgefunden hat.
Nicht nur Stars und Sternchen wie zum Beispiel Mark FORSTER, sondern auch unsere lokalen Vereine und Organisationen sorgen dafür, dass sich fast 60.000 Besucher jährlich an den unterschiedlichsten Darbietungen erfreuen können.
Jedes Event hat seine Besonderheiten.
Und 2019 war ein wahres Rekordjahr für unser Triangel, welches nicht nur eine KLARE REGIONALE, sondern auch ÜBERREGIONALE Ausrichtung hat.
Dass die Deutschsprachige Gemeinschaft ein starker Partner im Bereich Kultur ist und Kultur als eine ihrer Prioritäten versteht, hat sie in der Vergangenheit auf eindrucksvolle Weise bewiesen.
Und mich als Liberaler erfreut es umso mehr, dass durch unsere Kulturministerin Isabelle Weykmans liberale Akzente gesetzt werden können.
Gemessen daran, welche Aufgaben das Zentrum zu erledigen hat, so fällt die qualitative Umsetzung direkt auf.
Nehmen wir die quantitative Vorgabe von 75 kulturellen Veranstaltungen an 150 Tagen, welches das Triangel im Jahr 2019 mit 114 verschiedenen Events an insgesamt 190 Tagen locker erfüllt. Wobei Kulturveranstaltungen deutlich im Vordergrund standen…
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
was wird sich nun mit dem vorliegenden Geschäftsführungsvertrag ändern?
Prinzipiell gab es kaum inhaltliche Änderungen – man setzt schlicht und einfach auf KONTINUITÄT.
Für uns Liberale liegt daher auch die Planungssicherheit des Zentrums im Fokus.
Gerade im Bereich Eventmanagement ist Planung ein Schlüsselwort, wenn man bedenkt, dass das Zentrum 4-5 Jahre im Voraus plant.
Wie bereits erwähnt finden wir im Kulturdekret die diversen Vorgaben für die Kulturzentren und deren Förderung.
Was jedoch die Datenschutzbestimmungen angeht, so mussten diese naturgemäß einen Platz im Geschäftsführungsvertrag finden.
Erwähnen möchte ich ebenfalls die übliche Entwicklung des Zuschusses, der jährlich um 1,25% erhöht wird.
Kommen wir nun zu einem Aspekt, der mir als Unternehmer sehr am Herzen liegt und den ich heute etwas genauer unter die Lupe nehmen möchte: die WIRTSCHAFTLICHKEIT des Zentrums.
Dass ein solches Zentrum sich in seiner Gesamtheit nicht von allein tragen kann und auf Hilfen der öffentlichen Hand angewiesen ist – und dazu zählt auch die Gemeinde St.Vith – mag jedem einleuchten.
Totzdem sollte man auch hier – genauso wie in der langfristigen Planungssicherheit auf Eventebene – auch eine auf mindestens 3 Jahre aufgebaute Finanzsimulation zurückgreifen können und sich zugleich mit der Aufgabe befassen, wie die Eigenrentabilität gesteigert werden kann.
Dies ist den neuen Verantwortlichen, die seit den letzten Kommunalwahlen den Verwaltungsrat bilden – sicherlich bewusst und ihnen sollte auch die Zeit eingeräumt werden, hier die Akzente setzen zu können.
Zu diesen Akzenten gehören ein vernünftiges langfristig aufgebautes Personalmanagment, ein Preisleistungsverhältnis welches differenziert angesiedelt ist und dabei eine klare Linie zwischen regionalen Kulturveranstaltungen und internationalen Events ziehen kann, sowie die Verbesserung der Belegungskapazität der kleineren Säle und Räume.
Meine Damen und Herren,
Die sanitäre Krise schlägt den kulturellen Sektor, dort wo es weh tut.
Das Triangel stellt keine Ausnahme dar.
Wir arbeiten hart daran, das kulturelle Leben und das gesellschaftliche Miteinander wieder zu beleben. Ein Miteinander, welches uns heute so fehlt.
Es besteht kein Zweifel daran, dass dies eine enorme Herausforderung darstellt, die es gilt, mit Bedacht und Weitsicht anzugehen.
10 Jahre Triangel und der damit verbundene Erfolg sind der Garant für die kulturelle Vielfalt, die wir den Menschen da draussen bieten.
Wir – die Koalitionsparteien – stimmen diesem Geschäftsführungsvertrag in seiner Gesamtheit zu und ich bedanke mich für ihre geschätzte Aufmerksamkeit.
Gregor Freches
Fraktionsvorsitzender der PFF