Wohl jeder Ostbelgier hat bereits seine Erfahrungen mit dem unzureichenden Netz in Ostbelgien gemacht : E-Mails senden wird zur Geduldsprobe, Telefonate brechen ab und während die Internetseite noch laden muss, ist der Haushalt längst gemacht.
Schnelles Internet bis zur letzten Milchkanne, das war ein Kernthema in unserem Wahlkampf. Im Zuge der Regierungsbildung am 29. Mai verankerte die PFF die Digitalisierung als Schwerpunktthema der Regierung für die kommende Legislatur. Nun heißt es, die digitalen Perspektiven für Ostbelgien zu entwickeln.
Gerade für den ländlichen Raum ist die Digitalisierung eine riesige Chance. Doch damit Ostbelgien von digitalen Technologien profitieren kann, ist ein ständiger und leistungsfähiger Internet-Zugang Voraussetzung. Da die Investitionen der Telekommunikationsunternehmen weiter auf sich warten lassen, nehmen wir den Ausbau nun selbst in die Hand, indem wir in Projekte investieren.
Beim Schwerpunkt Digitalisierung geht es jedoch um mehr als technische Standards. Vor allem stehen clevere Ideen im Mittelpunkt, die das alltägliche Leben vereinfachen: Weite Fahrten zum Arzt ? Apps bringen die Sprechstunde direkt nach Hause. Lange Wartezeiten bei Behörden? Im digitalen Rathaus wird der Reisepass online beantragt. Meetings im Ausland? Videotelefonate ermöglichen das Arbeiten von überall. Es gibt sie schon, die guten Ideen, wir müssen sie nur in unserer Region umsetzen.
Davon ausgeschlossen bleibt kein Zuständigkeitsbereich. Ganz gleich ob Gesundheit, Bildung, Arbeit oder Mobilität – die Digitalisierung erfasst nahezu alle Lebensbereiche. Auch im Schulalltag ist sie ein zentrales Thema. Online-Lernplattformen und Tablets werden im Unterricht eingesetzt. Aber das alleine reicht nicht aus.
Ein kritischer und intelligenter Umgang mit digitalen Möglichkeiten muss das Ziel der schulischen Bildung sein. Hier gilt es, solide digitale Kompetenzen aufzubauen und so die Schülerinnen und Schüler für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt der Zukunft zu befähigen.
Dazu müssen wir bereit sein, unser klassisch – westeuropäisches Schulsystem auf den Prüfstand zu stellen und es nach den Bedürfnissen des digitalen Zeitalters umzustellen.
Für die PFF,
Isabelle Weykmans
Ministerin für Kultur und Sport, Beschäftigung und Medien