Rede vom Fraktionsvorsitzenden Gregor Freches zum Besuch des Saarländischen Landtagspräsidenten Herrn Toscani – Plenarsitzung vom 10/10/2018 |
– Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident Toscani,
Sehr geehrter Herr Parlamentspräsident Miesen,
Sehr geehrte Frau Ministerin,
Sehr geehrte Herrn Minister,
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,
Im Namen der Liberalen Partei PFF ist es für uns nicht nur eine grosse Freude sondern eine Ehre sie Herrn TOSCANI, den Landtagspräsidenten aus dem Saarland begrüssen zu dürfen.
Einen erfahrenen Politiker, der bei seinem Antritt im Frühjahr dieses Jahres sagte, er möchte sich stark machen – ich zitiere: „dass der Landtag die europäische Rolle des Saarlandes ausbaut“.
Das Saarland ist eine Grenzregion zu Frankreich und Luxemburg und ist somit vergleichbar mit unserer DG!
Das Saarland ist nicht das grösste Bundesland in Deutschland sowie wir eben auch nicht die grösste Gemeinschaft in unserem Land Belgien darstellen.
Genau wie sie, können auch wir mit Stolz behaupten, dass unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger den europäischen Gedanken hautnah erleben – Tag für Tag.
Der Wegfall der Binnengrenzen sowie der freie Warenverkehr haben gerade unserer Bevölkerung dazu verholfen freier zu werden und damit verbunden freier leben zu dürfen – in diesem Sinne sind wir doch alle LIBERAL! Oder!
Seit fast 2 Jahrzehnten sind wir mit einer einzigen Währung unterwegs, wenn wir ins benachbarte Land reisen.
Wir, die Europäer brauchen uns keinerlei Gedanken mehr zu machen wie hoch ist denn der aktuelle Umtauschwert.
Alle Automaten funktionieren mit einer Währung ob wir Geld abheben möchten oder ganz einfach im Parkhaus unsere Parkgebühr entrichten müssen.
Ebenso kennen wir seit 1991 keine Grenzen mehr, wenn wir Waren von A nach B in der Europäischen Union bewegen.
Was dies für ein Privileg ist, werden wir vielleicht noch einmal zu würdigen wissen – zumindest die Betriebe, die auch in Zukunft mit Großbritannien handeln werden – falls es zu einem harten BREXIT kommen würde.
Meine Damen und Herren,
Genau wie wir, setzten sich die politischen Verantwortlichen im Saarland für den Ausbau der Mehrsprachigkeit ein.
Unter dem Motto „Mehr Sprachen – Mehr Chancen“ geht die „Frankreichstrategie“ im Saarland an den Start.
Sie werben dafür, dass das Saarland sich mit der „Frankreichstrategie“ innerhalb einer Generation zu einer multilingualen Region deutsch-französischer Prägung entwickeln soll.
Einer Strategie, die den Weg zu einer gelebten Mehrsprachigkeit ebnen soll, die wir heute sowohl in kultureller als auch ökonomischer Hinsicht in einem vereinten Europa dringend benötigen.
In meiner beruflichen Funktion als Unternehmensleiter, aber besonders in meiner parlamentarischen Funktion, kann ich eine solche politische Aussage nur begrüssen, setze ich mich doch immer wieder für Bilinguale Unterrichtsformen ein.
Europa ist natürlich viel mehr als es auf den freien Binnenverkehr von Waren zu reduzieren.
Dies müssen wir als verantwortungsvolle Politiker den Menschen näherbringen, dies müssen wir ihnen mit leichter Sprache verständlich machen.
Die europäische Identität zu verinnerlichen, sie zu leben, sie zu verteidigen gegen die Populisten, die unser EUROPA immer wieder versuchen klein zu machen – ich möchte sogar behaupten kaputt zu reden -,
gegen die Politiker, die sich dem Protektionismus verschreiben möchten, weil sie nur ihren eigenen kurzfristigen Profit sehen,
dagegen müssen wir EUROPÄER uns tagtäglich einsetzen.
Es gilt EUROPA zu fördern – den europäischen Gedanken, der mit den BENELUX Staaten praktisch aus der Wiege gehoben wurde, zu verteidigen, damit europäische Visionen für die kommenden Generationen erhalten bleiben können.
Sehr geehrter Herr TOSCANI,
Sie sind ein Europäer, sie sind ein erfahrener Politiker, sie interessieren sich für ihre europäische Nachbarn.
Dies beweist u.a. ihr heutiger Besuch hier in Eupen.
Darum hoffen wir sehr, dass dies nicht ihr letzter Besuch in OSTBELGIEN war, und wir wünschen uns sie demnächst wieder einmal in diesem Parlament begrüssen dürfen.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit,
Im Namen der PFF Fraktion
Gregor FRECHES – Fraktionsvorsitzender im PDG.