Die Föderalabgeordnete hat am Montag, den 5. Januar, gleich zwei Fragen an zwei verschiedene Minister bezüglich der Sicherheit der belgischen Atomkraftwerke und der Pertinenz des Hochfahrens aller Reaktoren hinterlegt.
In den letzten Wochen ist es recht turbulent rund um die Wiederinbetriebnahme der belgischen Atomkraftwerke der älteren Generation geworden. Besonders die letzten Ausfälle, die es in Tihange 2 und Doel 1 zu beklagen gaben, lassen Platz für viele Fragen offen, die die Bevölkerung in Sorge und Angst versetzen.
Sorgen, die die ostbelgische Abgeordnete Kattrin JADIN durchaus versteht.
Mit einer Intervention an den Minister für Innere Sicherheit verlangt JADIN Klarheit in Bezug auf die Ergebnisse der Ermittlung der betroffenen AKW‘s und möchte auch Antworten in Bezug auf die Garantie der Sicherheit der Nicht-Nuklearen Gebäude des AKW’s, damit diese Kraftwerke korrekt funktionieren können.
Eine weitere Intervention ging an die Ministerin für Energie, Marie-Christine MARGHEM. Nach dem milden Winter, den das Land momentan durchlebt, und der somit logischen Infragestellung des Versorgungsengpasses stellt JADIN die Frage, ob es angemessen ist, die aktuell abgeschalteten Atomkraftwerke Tihange 1 und Doel 3, wieder hochzufahren.
In 2015 habe es 6 nicht geplante Stopps gegeben. Dies sei zwar weniger als in den Jahren zuvor, werfe dennoch gerade mit der Wiederinbetriebnahme viele Fragen auf. Eine Situation, die umso besorgniserregender sei, wenn man wisse, dass die 7 Reaktoren in 2015 nur im Durchschnitt mit 48,1% ihrer Gesamtkapazität an Netz gegangen seien.
„Heute Morgen habe ich mich außerdem bei meiner Partei und der Energieministerin dafür stark gemacht, dass die Föderalregierung das Gespräch mit ihren Homologen aus den Nachbarländern Deutschland und den Niederlanden sucht. Aufgrund der verständlichen Emotionen, denke ich, ist es hier wichtig wieder auf eine sachbezogene Ebene zu kommen“, so die Abgeordnete.
In dieser Sache bleibt des Weiteren zu unterstreichen, dass die Entscheidung über das Hochfahren der AKW’s von Tihange 1 und Doel 3 durch Atomaufsichtsbehörde gefällt wurde. Diese entscheidet in Zusammenarbeit mit internationalen Experten völlig unabhängig der Föderalregierung, ob ein Atomkraftwerk als sicher gilt oder nicht.
Leider haben die vergangenen Regierungen sowohl auf föderaler als auch auf regionaler Ebene seit dem entschiedenen Atomausstieg im Jahre 2003 versäumt, die Weichen für den Ausbau von alternativer Energieproduktion gestellt, so dass 49 % der belgische Stromproduktion immer noch über die Kernenergie läuft.