« Was macht eigentlich? » Bruno Fagnoul (ehemaliger Bürgermeister von Raeren und Ministerpräsident der DG), Fred Evers (einst Bürgermeister von Eupen, Präsident des Parlamentes der DG, …) und Bernd Gentges (Unterrichtsminister der Deutschsprachigen Gemeinschaft …) Im Folgenden können Sie das ausführliche Interview mit den drei PFF-Urgesteinen nachlesen sowie auch das passende Video anklicken und anschauen. Gute Unterhaltung!
Bernd GENTGES
1974-1979: Mitglied des Rates der deutschen Kulturgemeinschaft (RdK)
1984-1990: Fraktionsführer der Partei für Freiheit und Fortschritt
1999-2004: Minister für Unterricht und Ausbildung, Kultur, Jugend und wissenschaftliche Forschung in der Regierung der Deutschsprachige Gemeinschaft
2004-2009: Vize-Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft und Minister für Aus-und Weiterbildung, Beschäftigung, Soziales und Tourismus
Wie sieht ihr Alltag heute aus?
Nach meinem Ausscheiden aus der Regierung habe ich teilweise meine frühere Tätigkeit in unserem Familienbetrieb, der Firma Feka in St.Vith, wieder aufgenommen. Ich nehme hauptsächlich vom Tagesgeschäft losgelöste Angelegenheiten wahr.
Meine politischen Aktivitäten habe ich noch nicht ganz aufgegeben
Ich bin Mitglied des Stadtrates von Eupen und somit auch Mitglied verschiedener städtischer Kommissionen.
In meiner Eigenschaft als Präsident der VOG „Life“ (Liberales Institut für Erwachsenbildung) bin ich noch Mitglied des Regionalvorstands der PFF. Ich habe allerdings beschlossen den Vorsitz von „Life“ abzugeben.
Privat steht meine Familie im Mittelpunkt, wobei acht Enkelkinder dafür sorgen, dass keine Langeweile aufkommt.
Mein Hobby ist weiterhin die Gartenarbeit.
Was halten Sie von der aktuellen PFF-Politik und ihrer Entwicklung?
Die PFF ist sehr gut und effizient in den wichtigsten Einrichtungen unseres föderalen Staatsgefüges vertreten: in vier Parlamenten, im Provinzialrat und auf kommunaler Ebene. Sie stellt eine Ministerin, vier Bürgermeister und zahlreiche Schöffinnen und Schöffen.
Was mir gut gefällt, ist das Engagement der PFF- Verantwortungsträger auf allen Ebenen. Alle, auch die neuen Kräfte haben sich gut mit ihren Aufgaben vertraut gemacht, sie kennen ihre Akten und stellen die erforderliche Kompetenz unter Beweis.
Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit sind gegeben, vorausgesetzt, dass die PFF ihr Profil weiter schärft, ihr Durchsetzungsvermögen ständig unter Beweis stellt und sich nicht von anderen Parteien, ob in der Mehrheit oder in der Opposition, in taktische Spielchen hineinziehen lässt.
Profilierungssucht ist dabei ein schlechter Ratgeber und steriler Aktionismus führt ins Leere.
Wenn sich die PFF- Vertreter weiterhin auf allen Ebenen auf ihre eigentlichen Aufgabenbereiche konzentrieren, Antworten auf die wirklichen Bedürfnisse der Menschen geben, den Populismus sowohl bei manchem Koalitionspartner wie auch den politischen Gegnern entlarven und zielorientiert die liberalen Werte verteidigen, dann kann eigentlich nichts schiefgehen.
Fred EVERS
1973 – 2009 Mitglied im Rat der Deutschsprachigen Gemeinschaft
1974 – 1977 Abgeordneter
1977 – 2000 Bürgermeister der Stadt Eupen
1977 – 1978 Senator
1978 – 1985 Abgeordneter
1985 – 1988 Senator
1988 – 1999 Abgeordneter im Wallonischen Parlament
1999 – 2004 Präsident des Rates der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Seit Okt. 2001 Präsident des nationalen föderalen Polizeirates
2012 -2013: Finanz-und Kulturschöffe
Wie sieht ihr Alltag heute aus?
„Alles in Ruhe und ohne Hektik angehen“:
1) Frühstück – Zeitung lesen-Computer- Nachrichten lesen.
2) Im Büro die Eingehende- und Ausgehende-Post erledigen.
3) Meinen Sohn unterstützen bei seinen Geschäften auf internationaler Basis.
4) 2-3 mal wöchentlich Golf spielen
5) Abend oder Mittags : aus Essen-Kino-Theater-Konzerte
6) Im Herbst – Winter und Frühjahr in Urlaub fahren
7) Usw usw usw.
8) Wie alle Rentner : keine Zeit !
Warum ich zur PFF stehe:
Weil es Wahrheiten gibt, die leider nicht zu ändern sind.
Die « Schwarzen » versprechen den Himmel nach dem Tode. Die « Roten » versprechen den Himmel auf Erden. Die « Blauen » müssen dafür sorgen, dass wenigstens die Roten ihr Versprechen halten können.
Wahr ist auch: Was einer bekommt ohne zu arbeiten, muss ein anderer erarbeiten ohne etwas zu bekommen. Eine Regierung kann nur etwas geben, wenn sie es zuerst einem andern etwas abnimmt.
Bruno FAGNOUL
1984 – 1986: Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft
1986 – 1990: Unterrichtsminister der DG
1989 – 2001: Bürgermeister von Raeren
Wie sieht ihr Alltag heute aus?
„Ein Rentner sollte keine Langeweile aufkommen lassen! Ich informiere mich täglich über Landespolitik, Europa-, wie auch die DG-Politik, aktuelle Probleme. (GE …Internet: belg. Pressen Rundfunk, TV)“
Sonstige „Beschäftigungen“: Familie, Lesen ,Sudoku, Fernsehen , viel am PC (Fotoarbeiten) Gartenarbeit, Anstricharbeiten, Spaziergänge … und natürlich Urlaub im Ausland.
Zur aktuellen Politik der DG:
Dazu kann ich Folgendes festhalten; wobei sicher Einiges diskussionswürdig ist:
– Die verantwortlichen Politiker der DG tun ihr Bestes; ihre Stellungnahmen
sind durchdacht und abgesprochen. Sicher auch mit unserer Ministerin und der
Partei. Aber auch mit der Exekutive ohne die Standpunkte der PFF zu schmälern oder zu verwässern.
• Erstaunt bin ich noch immer, dass trotz aller Bemühungen (PFF-News, BRF
• Diskussionsrunden…) der BÜRGER wenig Interesse zeigt.
• Die Finanzsituation der DG muss zudem dringlichst GUT im Auge behalten werden.
• weitere Schwerpunkte: Erziehung, Beschäftigung, Gesundheit, usw. müssen Vorrang haben.
Bei Kompetenzerweiterung besser 2x nachdenken! Jede diesbezügliche Veränderung kostet Geld (eventuell ohne korrekten Ausgleich) und erfordert zusätzliche Verwaltungskräfte. Würde man heute die Zahl der Beschäftigten (ohne Lehrpersonal), die zu Lasten des DG-Haushaltes tätig sind, im Proporz zur Bevölkerungszahl zeigen, würden einige Klingeln läuten
• Eine eigene Region ist meines Erachtens nicht tragbar!
• Ich habe den Eindruck, dass die Französischkenntnisse unserer Abiturienten abnehmen. Die Folgen sind erkennbar. Wie reagiert die PFF darauf?
• Sec 2010-Norm und TTIP brauchen größte Aufmerksamkeit
Das Video zum Interview: