Vor rund einem Monat hat das Föderalparlament einen Sonderausschuss zum sogenannten „Dieselgate“ einberufen. Einige vornehmlich in Belgien aktive Branchenvertreter wurden bereits angehört. Am vergangen Montag standen auch Vertreter der Volkswagen AG den Abgeordneten Rede und Antwort. Sie haben den weltweiten Abgasskandal losgetreten.
In seiner Ausführungsform erweisen sich die Arbeiten unseres Ausschuss oftmals als schwierig, denn täglich kommen neue Informationen ans Licht. Hat nur Volkswagen bei den Abgaswerten gefuscht? Wer hat den Ingenieuren die Aufträge zur Software-Manipulation erteilt? Wer wusste innerhalb des Unternehmens Bescheid? Fragen, die es so gut wie möglich im Ausschuss zu beantworten gilt. Der besagte Sonderausschuss wird in den nächsten Monaten alle Aspekte und Konsequenzen dieses Skandals zu durchleuchten versuchen, d.h. sowohl auf der Ebene des Verbraucherschutzes, der Umwelt und Gesundheit, die europäischen Vorgaben. Nachdem man verschiedene Experten zu den besagten Themen angehört hat, sollen Empfehlungen und Schlussfolgerungen in der Plenarsitzung vorgetragen werden, wobei eine Reihe von Empfehlungen der Kammer zur Abstimmung vorgelegt werden kann und dadurch neue normative Entscheidungen entstehen können.
Welche die Konsequenz des „Dieselgates“ auch sei, fakt ist auf jeden Fall, dass mit den getürkten Werten seitens der Autohersteller die Verbraucher dermaßen getäuscht wurden, dass das Vertrauen der Letzten nur sehr schwer wieder herzustellen wird. Besonders jetzt, wo alle Welt von der UN-Klimakonferenz in Paris redet, schreien die Menschen nach einer umweltschonenden Politik. Vielleicht erweist sich der Abgasskandal auch als Chance die Weichen für eine neue Ära in der Automobilindustrie zu stellen …
Kattrin JADIN, Föderalabgeordnete