Toleranz und Anerkennung seien die Schlagworte, wenn es um das Thema Diskriminierung gehe, so Gemeinschaftsabgeordnete Evelyn Jadin Anfang der Woche in ihrem Redebeitrag zum zur Abstimmung vorliegenden Dekretentwurf, in welchem es um die Beseitigung jeder Form der Rassendiskriminierung, die Beseitigung der Diskriminierung der Frau sowie der Folter ging.
Im Kampf gegen Diskriminierungen seien in ihren Augen 3 Handlungsebenen zu nennen:
(1) Die Leitlinien
(2) Die Erziehung
(3) Der Opferschutz
Der zur Abstimmung vorgelegte Dekretentwurf sei, wie sie erklärte, in der ersten Handlungsebene einzugliedern.
Formal gesehen habe das Plenum Anfang der Woche über die Anpassungen dreier internationaler Übereinkommen, sprich dem Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form der Rassendiskriminierung (1), der Diskriminierung der Frau (2),
sowie dem Übereinkommen gegen jede Form der Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe, zu befinden.
Die Änderungen beziehen sich allesamt auf die Arbeitsweise und die Finanzierung der Kontrollausschüsse, die mit der Überwachung der Einhaltung besagter Übereinkommen beauftragt sind.
Um die Effizienz und Beachtung der internationalen Bestimmungen gewährleisten zu können, bedürfe es der notwendigen Mittel. Es reiche nicht Kontrollgremien einzusetzen, wenn Letztere nicht handlungsfähig seien!
Die PFF-Fraktion werde dem Dekretentwurf demnach vorbehaltlos zustimmen.
Nichtsdestotrotz erlaube sie sich eine allgemeine Bemerkung zum Thema Diskriminierung:
In der Praxis ist Diskriminierung nämlich nach wie vor ALLGEGENWÄRTIG.
Schule und Berufswelt täten sich immer noch schwer mit dem Besonderen, dem Anderen.
Auch Sexismus sei selbst in Belgien noch ein stetiges Thema, dabei sei die Bezeichnung der Frau, als zu schützende Minderheit eigentlich bereits diskriminierend, denn eine Minderheit sei ein numerisch geringer Anteil einer Gesamtheit, was
somit nicht auf die Definition einer Frau zutreffe …
Rassismus und Diskriminierung sei mit Demokratie und einem friedlichen Zusammenleben auf nationaler und internationaler Ebene schlichtweg unvereinbar. Deshalb sei es ein Muss, jede und jeden gegen Diskriminierung zu schützen und
zum Respekt seiner Würde und Rechte zu verhelfen.
Denn um es mit Johann Wolfgang von GOETHEs Worten zu sagen:
„Wer den Anderen bloß toleriert, wer den Andersdenkenden und Andersgläubigen duldet oder nur duldet, der ist nicht weit entfernt von der Herablassung.“
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“
Evelyn JADIN
PFF-Abgeordnete im Parlament der DG