Unter dem Motto WIR für SIE fand vergangene Woche die Liberale Woche der PFF-Fraktion statt. Mit dem Ziel sich für mehr Bürgernähe und einen regen Austausch zwischen Bürgern und Politikern einsetzen zu wollen, hatte die PFF-Fraktion diese auf die Beine gestellt.
Hierbei hatte sie drei Themenschwerpunkte gesetzt, die in der Öffentlichkeit oftmals stark diskutiert werden. Auftaktveranstaltung der Liberalen Woche war die Veranstaltung „RENTE-Alles, was Sie wissen möchten“ von Montag, den 30. März, im Hotel Ambassador Bosten. Der Pensionsminister Daniel BACQUELAINE kam nach Eupen, um den Gästen zum Thema Rentenreform Rede und Antwort zu stehen. Nach einem turbulenten „Empfang“ von rund 150 Gewerkschaftern, die vor der Türe ihrem Unmut freien Lauf ließen, leitete die Parteivorsitzende Kattrin JADIN den Abend ein und übergab dem Pensionsminister das Wort. Vor einem gut gefüllten Saal mit über 100 Gästen stellte Daniel BACQUELAINE anhand einer ansprechenden Power-Point-Präsentation die Hintergründe der Rentenreform, die einzelnen Maßnahmen und ihre Konsequenzen vor. Nach seiner Präsentation folgten Videointerviews mit Bürgerinnen und Bürgern, welche sich kritisch zur Rentenreform äußerten und einige Fragen an den Minister richteten. Dieser reagierte unmittelbar danach auf die Videobotschaften und antwortete auf jede der, durch die anwesenden Gästegestellten Fragen. Leider konnten nicht alle Fragen direkt während der Veranstaltung aus Zeitgründen beantwortet werden. Die verbliebenen Fragen wurden jedoch an das Pensionsministerium weitergeleitet und werden zu einem späteren Zeitpunkt auf der Website der PFF veröffentlicht oder dem Fragesteller persönlich mitgeteilt.
Thema der zweiten Veranstaltung der Liberalen Woche von Mittwoch, den 1. April im Café Trottinette in St. Vith, war das Thema „Mut zur Selbstständigkeit“. Mit dem Einstieg, dass nach Maynonnaise und Ketchup nur noch Senf übrig bleibe, man sich aber nicht zwischen sauer und süß habe entscheiden können, zog der Fraktionsvorsitzende Gregor FRECHES gleich zu Beginn alle Aufmerksamkeit und ein lautes Schmunzeln auf seine Seite. Im Anschluss an seine Begrüßungsrede folgten informative Redebeiträge zunächst seitens der Direktorin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Nathalie KLINKENBERG zum Thema Selbständigkeit in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Dieser Beitrag war gespickt mit interessanten Informationen zu Zahlen über Selbstständige und Unternehmen und deren aktuellen Herausforderungen. Der zweite Redebeitrag leisteten die Vertreter der Gesellschaft für Ankauf und Verkauf von Unternehmen (Sowacess) Nicolas PIROTTE und Laurent RENERKEN. Wie auch bei der Auftaktveranstaltung, sorgten Videobeiträge mit kritischen Standpunkten seitens Selbständiger für einen regen Meinungsaustausch unter den Gästen. Auch der Provinzialrat Bernard ZACHARIAS und der Gemeinschaftsabgeordnete der PFF Christoph GENTGES berichteten von ihren Beweggründen und Erfahrungen mit der Selbstständigkeit. Abschließend ging die zuständige Ministerin Frau Isabelle WEYKMANS auf die Herausforderungen ein, die es zu bewältigen gilt um den Wirtschaftsstandort DG zu stärken und auszubauen. Dies sei eine absolute Priorität ihrer Regierungsarbeit. Wichtig sei es Fachkräfte zu sichern für die Unternehmen, die Selbstständigenrate zu erhöhen da nur so die Wertschöpfung in der Region bleiben und Arbeitsplätze geschaffen werden können. Die Regierung investiere weiterhin den Löwenanteil ihrer Gesamtmittel in die Bildung und ebenfalls berufliche Ausbildung sowie jährlich mehr als eine halbe Million € direkt um die Arbeitnehmer zu qualifizieren. Dies ist nur ein Beispiel für den wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung den die DG leisten kann.
Am Freitag, den 3. April fand im Bergscheider Hof in Raeren, die dritte und letzte Veranstaltung der diesjährigen Liberalen Woche zum Thema „Wählen ab 16?!“ statt. Die Veranstaltung war auf Initiative der PFF-Fraktion, in Kooperation mit der JFF, der Jugend für Freiheit und Fortschritt, entstanden. Nachdem der Gemeinschaftssenator Alexander MIESEN die Gäste freundlich begrüßt hatte, sorgte der Joost VAN DEN AKKER (VVD) aus den Niederlanden für einen ersten Einstieg in die Thematik des Abends. Es folgten außerdem ein informativer Redebeitrag seitens des Vorsitzenden der Liberalen Schülerorganisation Falk GEBHARDT aus NRW sowie eine wissenschaftlich fundierte Präsentation seitens des Politikstudenten Christoph NIESSEN (UCL), inklusive einer ebenso ansprechenden Power-Point-Präsentation. Für Abwechslung sorgten auch hier die Videointerviews mit Schülern, welche ihre Meinung zum Thema äußerten. Im Anschluss an die Redebeiträge folgte eine rege Podiumsdiskussion, in welcher man sich darüber austauschte, dass, wenn man den Jugendlichen das Recht zu wählen einräume, man möglicherweise in den Schulen noch intensiver auf die Übermittlung von gesellschaftspolitischen Know-How achten müsse. Ministerin Isabelle WEYKMANS wies an dieser Stelle darauf hin, dass man mit den vom Parlament der DG verabschiedeten Rahmenplänen zum Unterrichtswesen bereits eine dekretale Grundlage geschaffen habe, die u.a. auch die gesellschaftspolitisch Bildung der Schülerinnen und Schüler der DG vorsehe. Auch die Regionalabgeordnete der PFF Jenny BALTUS-MÖRES ging auf ihre Erfahrungen als Sekundarschullehrerin ein und erläuterte, dass viele Lehrer bereits versuchen gesellschaftspolitische Themen mit in den Unterricht einfließen zu lassen. Für Gesprächsstoff sorgte außerdem die Differenzierung zwischen aktivem und passivem Wahlrecht. Ersteres meine das Recht zu wählen, letzteres das Recht gewählt zu werden. Bei der Überlegung ob sowohl aktives als auch passives Wahlrecht gelten solle, dürfe man den Aspekt der Strafmündigkeit auf keinen Fall außer Acht lassen, so Gemeinschaftsabgeordnete und Anwältin Evelyn JADIN.
Alles in allem war man sich darüber einig, dass es unter den Jugendlichen wie auch unter den Erwachsenen, Bürgerinnen und Bürgern gebe, die sich für Politik interessieren oder eben nicht. Politikverdrossenheit und Mangel an Wissen stelle nicht zuletzt auch ein gesellschaftliches Problem dar. Was ein Herabsetzen des Wahlalters auf 16 nun für Konsequenzen auf den jungen Wählen sowie die Politiker habe, ließ sich in der Diskussion nun spekulieren, sorgte allerdings für einen sehr interessanten und regen Meinungsaustausch.
Eines ist für die PFF-Fraktion in jedem Fall klar: die Liberale Woche als das Experiment für mehr Bürgernahe soll mittels weiterer Veranstaltungen der PFF-Fraktion wie etwa durch die liberalen Foren LIFE, Frauenstimmen, usw. auch in Zukunft fortgeführt werden.
Die PFF-Fraktion