Im September 2014 ist KALEIDO, das neue Zentrum für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, an den Start gegangen und dies nach insgesamt 4 Jahren intensiver Vorbereitung.
Dieses Zentrum KALEIDO, welches eine Zusammenführung der PMS-Zentren, dem Dienst für Kind und Familie, der Schulzahnpflege und den Gesundheitszentren darstellt, stand zu diesem Zeitpunkt noch in den Startlöchern.
Das Konzept von KALEIDO ist unumstritten.
Es steht für Kontinuität in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Alter von -9 Monaten, denn die Schwangerschaftsberatung fällt ebenfalls in den Dienst von KALEIDO, bis hin zum jungen Erwachsenenalter.
Mit einer Zentrale in Eupen und weiteren Knotenpunkten für die Gemeinden der DG mittels der lokalen Zweigstellen in Raeren, Kelmis, St. Vith und Büllingen/Bütgenbach, liefert KALEIDO die ideale Basis zur Erfüllung seiner Dienste.
Vor dem Hintergrund nun, dass die neue Dienststelle für 1/5 der Bevölkerung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, nämlich rund 15.000 Einwohner, zuständig, ja, beratend sein soll, stellte Gregor Freches, Fraktionsvorsitzender der PFF in der getsrigen Plenarsitzung die folgende Frage an den Minister für Bildung und wissenschaftliche Forschung.
« Inwiefern sind die einzelnen Knotenpunkte des Dienstes KALEIDO zum heutigen Zeitpunkt einsatzbereit genug, um der Nachfrage seiner Zielgruppe nachkommen zu können? »
Minister Harald Mollers freute sich darüber, dass Koalitionskollege Gregor Freches das Konzept KALEIDO an sich für unumstritten hielt und ging näher auf die Probleme des Dienstes in der jetzigen Anlaufphase ein. Das Zentrum für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendliche brauche noch Zeit ehe die Anlaufphase in die endgültige Funktionsphase übergehen könne.
Die ausführliche Antwort des Ministers für Bildung und wissenschaftliche Forschung findet Ihr hier unten.
Sehr geehrter Herr Präsident,
Werte Kolleginnen und Kollegen,
dass Sie, werter Kollege Freches, das Konzept von Kaleido als unumstritten bezeichnen, das freut mich!
Die entscheidende Frage ist nur:
Wie kriegt man den Übergang hin von einer Situation, in der mehrere Dienste bestimmte Aufgabenbereiche getrennt voneinander abdecken, hin zu einem einzigen integrierten Dienst, der alle Aufgabenbereiche gemeinsam abdeckt?
Das geht nur, indem man sich die nötige Zeit lässt, notfalls ein bis zwei Jahre oder sogar noch länger, damit die Teams Schritt für Schritt zusammenwachsen können, und zwar sowohl organisatorisch-fachlich als auch räumlich.
Diese Zeit habe ich der Direktorin des neuen Dienstes in einem persönlichen Gespräch kurz nach meiner Eidesleistung, am 7. Juli 2014, eingeräumt.
Denn die Schaffung und der Aufbau von Kaleido ist so ziemlich das komplizierteste Unterfangen, die komplexeste Reform, die in der DG jemals in Angriff genommen wurde.
Und ich gebe zu, dass es vor allem auf Ebene der vorläufigen Unterbringung der Zentrale und der Knotenpunkte zu Beginn einige Pannen gegeben hat, die nicht hätten passieren dürfen.
Alle Probleme in diesem Bereich sind jedoch auf dem Wege einer Lösung und es gibt positive Elemente zu vermelden:
– die zentrale Leitungsstelle hat sich an ihrem definitiven Unterbringungsort in der Gospertstraße in Eupen installieren können und arbeitet von dort aus seit dem 1. September 2014
– die Dienstleistungen der vier Knotenpunkte werden an allen Standorten übergangsweise in den Räumlichkeiten angeboten, die auch bisher genutzt wurden; somit sind diese Dienstleistungen weiterhin gewährleistet
– für alle vier Knotenpunkte gibt es konkrete Pläne für die definitive Unterbringung an jeweils einem einzigen Ort in Eupen, Kelmis, Büllingen und Sankt Vith
– zur Zeit arbeitet der Infrastrukturdienst der DG gemeinsam mit den Verantwortlichen von Kaleido daran, das erarbeitete Raumkonzept an jedem zukünftigen Standort an die vorhandenen Gebäude und ggf. noch auf die Bedürfnisse der einzelnen Teams anzupassen.
Auf meine Frage, ob Regierung und Ministerium bei der organisatorisch-fachlichen Umsetzung des Kaleido-Konzeptes in irgendeiner Form noch Unterstützung leisten können, hat mir die Direktorin in einer gemeinsamen Sitzung am 1. Oktober 2014 mitgeteilt, dass die neue Leitung des Dienstes diese Dinge selbst in die Wege leiten wolle.
Natürlich stehen wir unsererseits weiterhin gerne für jegliche Hilfestellung und Unterstützung zur Verfügung.
Es hat in der Zwischenzeit nach meinen Informationen bereits eine Reihe von Gesprächen mit den Schulen gegeben, um die Zusammenarbeit zu strukturieren, aber es ist auch klar, dass noch nicht alle neuen Aufgaben des Dienstes, wie beispielsweise die Begleitung der ZAWM-Schüler oder die Begleitung des Lehrpersonals, komplett etabliert werden konnten.
Auch dafür braucht es Zeit.
Wichtig ist, dass die Umsetzung des neuen Konzeptes Schritt für Schritt und immer in Absprache mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Knotenpunkte und mit den Betroffenen, also z.B. den Schulen, erfolgt.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
Harald MOLLERS
Minister für Bildung und wissenschaftliche Forschung