« Es ist schon etwas surrealistisch aber typisch belgisch, dass ausgerechnet das jüngste Mitglied in diesem Hause zu den Ältesten das Wort ergreift », sagte Evelyn JADIN in ihrem gestrigen Redebeitrag, in der Plenarsitzung vom 22.9.2014. So ist sie im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft derzeit das jüngste Mitglied und doch diejenige, die an die älteren Herrschaften unserer Gesellschaft denkt.
Die junge Rechtsanwältin und PFF-Abgeordnete Evelyn JADIN setzte sich in der gestrigen Plenarsitzung FÜR mehr nachhaltige Soziale Dienstleistungen ein, FÜR die intensivere INTEGRATION der Senioren in unsere Gesellschaft, FÜR den Ausbau der ärztlichen Grundversorgung sowie FÜR eine effiziente Ambulanzstruktur.
Der demographische Wandel stellE uns zudem vor große Herausforderungen, die es anzupacken gelte, betonte JADIN in ihrer Rede.
Auch wollte sie betont wissen, dass das Pensionsalter nicht etwa ein Synonym für das Aussetzen jeglicher Tätigkeit sei!
« Lebensreife bedeutet auch Lebenserfahrung. Diesen Erfahrungsschatz können Senioren im Zusammenhang mit ehrenamtlichen Aufgaben weitergeben, was eine Bereicherung FÜR JEDEN darstellt. »
« Senioren sollen so lange wie möglich und vor allem selbstbestimmt zuhause leben können, doch sollte dies nicht mehr möglich sein, muss die Gesellschaft diesen Personen einen Rückhalt geben und Lösungen bieten. »
Im Folgenden können Sie den gesamten Redebeitrag von Evelyn JADIN nachlesen.
Thema: Solidarregion DG – Soziale Dienstleistungen nachhaltig sichern
Sehr geehrter Herr Präsident,
Sehr geehrte Mitglieder der Regierung,
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
mein Kollege und Fraktionsvorsitzender Gregor Freches hat es eben erwähnt, in einer ungewissen Zeit muss die Politik ihren Pflichten nachgehen.
Zu diesen Pflichten gehören auch die Wahrung, sowie der Ausbau der ärztlichen Grundversorgung und eine effiziente Ambulanzstruktur.
Betrachtet man die vergangenen Jahre, so erkennt man, dass bereits vieles getan wurde, es aber auch noch viel zu tun gibt. Zudem stellt der demographische Wandel unsere Gesellschaft vor soziale Herausforderungen, die es anzupacken gilt.
Das REK, Herzstück und Leitbild der kommenden Legislaturperiode, setzt erste Ansätze um den Problemen der alternden Bevölkerung entgegenzuwirken.
In diesem Zusammenhang erlaube ich mir einige Anmerkungen zur Senioren- und Gesundheitspolitik, denn alle Bereiche aufzugreifen würde ohne Zweifel, den Zeitrahmen meines Redebeitrags überschreiten:
(1) Die Seniorenpolitik
Es ist schon etwas surrealistisch aber typisch belgisch, dass ausgerechnet das jüngste Mitglied in diesem Hause zu den Ältesten das Wort ergreift. Doch Jugend ist vergänglich und auch ich habe ein wahres Interesse an einer starken Seniorenpolitik.
Senioren sollen nicht isoliert, sondern integriert werden, schließlich sind sie ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.
Das Pensionsalter ist nicht zwingend Synonym für Aussetzen jeglicher Tätigkeit.
Lebensreife bedeutet auch Lebenserfahrung. Diesen Erfahrungsschatz können Senioren im Zusammenhang mit ehrenamtlichen Aufgaben weitergeben, was eine Bereicherung für jeden darstellt.
Mit dem Alter tritt auch leider oftmals eine gewisse Mobilitäteinschränkung auf, sodass die Wohnung zum Lebensmittelpunkt mutiert.
Senioren sollen so lange wie möglich und vor allem selbstbestimmt zuhause leben können, doch sollte dies nicht mehr möglich sein, muss die Gesellschaft diesen Personen einen Rückhalt geben und Lösungen bieten. Selbst wenn das Engagement der eigenen Familie grenzenlos ist, muss man Letztere unterstützen, damit sie dem Problem der Seniorenbetreuung nicht alleine gegenüberstehen. Ich denke diesbezüglich insbesondere an die Stärkung der häuslichen Betreuung und die Absicherung der Gesundheitsvorsorge.
(2) Gesundheitspolitik
Ich habe es zu Beginn meiner Rede angesprochen, die Politik und Ihre Verantwortungsträger haben Pflichten, zu denen auch die Standortwahrung unserer beiden Krankenhäuser in Eupen und St. Vith gehören.
Beide Krankenhäuser haben schwierige Jahre hinter sich und dies nicht nur aufgrund der angespannten Finanzsituation… Doch beiden Krankenhäusern stehen noch schwere Jahre bevor um sowohl den Normen gerecht, als auch wettbewerbstauglich zu bleiben.
Vor diesem Hintergrund muss die Kooperation zwischen den Häusern auf allen Ebenen gestärkt werden.
Ziel muss bleiben, und die PFF hat auch stets hinter diesem gestanden, dem Bürger der DG eine Anlaufstelle zu bieten, die sowohl nah, als auch der deutschen Sprache mächtig ist.
Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit.
Evelyn JADIN
Gemeinschaftsabgeordnete