Am Samstag, den 26.7 erschien im Grenz-Echo ein Artikel zu unserem neuen PFF-Abgeordneten im PDG: Christoph Gentges.
Im Folgenden ein Auszug aus dem Zeitungsartikel:
Der 40-jährige Hergenrather ist zweifacher Vater und beruflich im industriellen Zuliefersektor tätig. Christoph Gentges – Sohn des ehemaligen Gemeinschaftsministers Bernd Gentges – kandidierte bei den Wahlen vom 25. Mai auf Platz fünf auf der Liste der ostbelgischen Liberalen. Er erhielt 596 Vorzugsstimmen und rückte für DG-Ministerin Isabelle Weykmans ins Parlament nach. Dem GrenzEcho beantwortete er einige Fragen.
Herr Gentges, wie lauten die Schwerpunkte Ihrer politischen Arbeit in den nächsten fünf Jahren? Was wollen Sie gegebenenfalls ändern?
Meine Partei hat mir ein großes Vertrauen entgegengebracht und mich für die kommenden zwei Jahre als Vorsitzenden für den Ausschuss II vorgeschlagen. Die darin enthaltenen Bereiche wie Kultur, Beschäftigung, Wirtschaftsförderung und lokale Behörden werde ich demnach auch schwerpunktmäßig behandeln. Änderungswünsche kann ich noch keine formulieren, da ich, wie alle anderen neuen Parlamentarier, mich erst mal mit der Parlamentsarbeit vertraut machen muss. Sicher ist aber, dass ich gerne mithelfen möchte, damit das Parlament und seine Mandatare mehr öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung erfahren.
Ihr Vater Bernd ist langjähriger Minister in der DG gewesen. Welche Rolle spielte er für Ihren Einstieg in die Politik? Fühlen Sie sich seiner Arbeit besonders verpflichtet?
Durch das langjährige Engagement meines Vaters war in unserer Familie die Politik immer ein Thema, und ich war ja auch bis Mitte der neunziger Jahre bei den Jungliberalen aktiv. Seitdem habe ich Politik zwar immer verfolgt, aber nicht gestalten wollen. Mein Beruf und später meine Familie standen im Vordergrund. Selbst, nachdem mein Vater vor den Gemeinschaftswahlen 2009 seinen Rückzug angekündigt hatte, fühlte ich mich nicht herausgefordert. Erst nach den Gemeinderatswahlen 2012, infolge derer meine Frau (Véronique Barth-Gentges, A.d.R.) ein Schöffenamt in der Gemeinde Kelmis bekleidet und das tägliche politische Geschehen wieder sehr nahe gerückt ist, kam die Überlegung, mich wieder zu engagieren. Ob ich mich der Arbeit meines Vaters besonders verpflichtet fühle, möchte ich zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten. Er genießt noch heute quer durch alle Parteien hohes Ansehen, und viele erwarten nun von mir, seine Nachfolge anzutreten. Wir vertreten zwar die gleichen Werte, unterscheiden uns aber deutlich bei der Beurteilung einer Reihe von Sachverhalten. Eine schlichte Kopie wird es demnach nicht geben.
Als Mitglied einer Mehrheitsfraktion steht man im Schatten der Regierung. Was kann die PFF-Fraktion tun, um sich im Parlament zu profilieren?
Isabelle Weykmans hat die Listenbildung mitgestaltet, und sie wusste schon vorher, dass sie im Falle einer Regierungsbeteiligung in der PFF-Fraktion keine Kopfnicker vorfinden würde. Wir haben in unserer Fraktion starke Persönlichkeiten, und die PFF hat auch klar formuliert, dass sie von ihren Parlamentariern viel Einsatzbereitschaft erwartet. Es geht jedoch nicht darum, wie mancher Politiker in eine Profilneurose zu verfallen, sondern in der Fraktion, in der Koalition und im Parlament seine Positionen zu vertreten, zu kommunizieren und vernünftige Entscheidungen zu gestalten. Was zählt ist, dass wir am Ende jeder Diskussion zwischen Parlament und Regierung das für unsere Gemeinschaft bestmögliche Ergebnis erreichen.
Auch Sie dürften sich über die Wahlpanne geärgert haben. Welche Lehren müssen daraus gezogen werden? Sollte man in der DG zur Papierwahl zurückkehren?
Diese Wahlpanne war ein peinlicher Moment in unserer Demokratie. Trotzdem hat sie geholfen, viele Mängel aufzuzeigen. Auch der Umstand, dass das Parlament selbst über die Gültigkeit seiner Wahl entscheidet, ist nicht immer eine glückliche Lösung. Für eine Diskussion, wie wir sie Ende Juni im Parlament erlebt haben, darf es nie wieder eine Grundlage geben. Die Rückkehr zur reinen Papierwahl ist für mich aber keine Option. Das wäre bei den heutigen technischen Möglichkeiten ein Rückschritt. Ich plädiere eher für die Kombination zwischen elektronischer Wahl mit einer als Rücksicherung ausgedruckten Bestätigung.