Ich bin Jahrgang 1979. Als Kind und Jugendliche habe ich gerne Tennis und Basketball gespielt, in meiner Jugend war ich außerdem leidenschaftliche Pfadfinderin und Pfadfinderleiterin.
Nach meinem Abitur in Mathematik und Naturwissenschaften am Königlichen Athenäum in Eupen hatte ich mich entschieden, politische Wissenschaften an der FUNDP Namur und der ULB in Brüssel zu studieren. Damals hätte ich mir nie träumen lassen, einmal jüngste Ministerin Europas zu sein. An eine Karriere als Politikerin verschwendete ich zu diesem Zeitpunkt keinen Gedanken. Meine Berufsziele gingen eher in Richtung europäischer Organisationen, diplomatischem Dienst oder Journalismus, spezialisiert auf das Gebiet internationaler europäischer Politik. Erst mit meinem Beitritt zur JFF, der jungen Bewegung der liberalen PFF, wurde mein Interesse für handgemachte Politik geweckt. Im Kreis der JFFler wurde über die Politik in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, in Belgien, in Europa und der Welt diskutiert, Stellung bezogen und wurden Aktionen vorbereitet wie bspw. Positionspapiere zum Bürgerkundeunterricht in der DG.
Nizza und Berlin
2002 beendete ich mein Studium an der ULB in Brüssel und entschloss mich zu einem Zusatzstudium – einem Masterstudium in internationalen Beziehungen und europäischen Studien am Europäischen Institut in Nizza und Berlin. Nachdem ich auch diesen Abschluss in der Tasche hatte, machte ich mich auf Jobsuche und wurde schließlich Beraterin von Senator Berni Collas.
Erster Job im Senat
Am 13. Juni 2004 kandidierte ich als dritte Ersatzkandidatin auf der Europaliste der PFF. Die Verhandlungen zur Regierungsbildung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft gestalteten sich zäh. Den Liberalen wurden zwei Ministerposten zugesprochen – von denen einer von einer Frau besetzt werden sollte. Eine Premiere für die Deutschsprachige Gemeinschaft. Und schließlich fiel die Wahl der PFF auf mich, die so zur jüngsten Ministerin Europas wurde.
Ministerin mit 24
Die Ministerin Isabelle Weykmans war nun zuständig für Kultur, Medien, Denkmalschutz, Jugend, Sport sowie Volks- und Erwachsenenbildung. Zum ersten Mal war eine Frau im Amt und zum ersten Mal war ein Minister zuständig für den gesamten sogenannten soziokulturellen Sektor, für den der Reformbedarf sehr hoch war.
2009 standen wieder Wahlen an. Seitdem bin ich Ministerin für Kultur, Medien und Tourismus. Das heißt, dass ich alle Zuständigkeiten der vorangegangenen Legislaturperiode behalten habe, das war sinnvoll, um den Reformstau weiter abzubauen und die durchgeführten Reformen auch entsprechend umzusetzen. Hinzu kamen weitere Zuständigkeiten wie der Tourismus, die Gemeinschaftszentren und die Vorbereitung der Übernahme der Raumordnungskompetenz und last but not least die Rechtsterminologie.
Wahlen 2014
Nun stehen wieder Wahlen an, und ich gehe als Spitzenkandidatin der Liberalen ins Rennen. Ich werte diese einstimmige Wahl des Regionalvorstands der Partei als Vertrauensbeweis für die Arbeit der letzten Jahre. Und ich gebe es gerne zu, ich bin auch ein wenig stolz auf unsere und auf meine Bilanz. Alle Zuständigkeitsbereiche, für die ich verantwortlich war, habe ich grundlegend reformiert und zukunftsfähig gemacht. In fast allen Fällen ging mit der Reform eine Refinanzierung einher, durchschnittlich um rund 30 Prozent.
Bei den letzten Gemeinschaftswahlen haben wir Stimmen verloren. Bei den letzten Gemeinde- und Provinzwahlen hat die PFF aber auf beiden Ebenen hervorragend abgeschnitten. Darauf aufbauend, muss es das Ziel sein, unsere damals verloren gegangene Wählerschaft auf Gemeinschaftsebene wieder zurück zu gewinnen. Wir müssen deutlich machen, was wir in den letzten Jahren erreicht haben und wie unser Projekt für die Zukunft unserer Gemeinschaft aussieht. Wir haben und werden den direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen, jeden Tag. Im Grunde geht es darum, dass die Wähler erkennen, welches das Original ist, wenn es um liberale Politik geht! Zudem haben wir es in den letzten Jahren verstanden, den Teamgeist in der PFF zu stärken. Ich weiß, dass wir auch nur als ein Team aus starken und fähigen liberalen Kräften das Ziel erreichen werden. Das wird, so hoffe ich, unsere Wähler erneut überzeugen.
Unser Ziel muss es sein, in die Nähe von 20% der Wählerstimmen zu kommen. So würden wir den 2009 knapp verlorenen fünften Sitz zurückerobern. Dafür werde ich mich einsetzen, dafür werde ich kämpfen.
Isabelle Weykmans