Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Mitglieder der Regierung,
werte Kolleginnen und Kollegen,
in vier gemeinsamen Sitzungen haben die Ausschüsse III für Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung sowie Ausschuss IV für Gesundheit und Soziales den heute zu verabschiedenden SONDERDEKRETENTWURF zur Gründung eines Zentrums für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ausgearbeitet und besprochen. Das Grundkonzept zur Modernisierung und Neustrukturierung der PMS-und Gesundheitszentren war uns bereits im Vorfeld im Januar 2013 präsentiert worden. Daraufhin wurde mit der Erarbeitung eines Sonderdekretentwurfs begonnen. Im Mai 2013 lag dann auch schon der erste Vorentwurf des Sonderdekretes zur Gründung eines Zentrums für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen vor.
Die Ausarbeitung eines solchen Sonderdekretes war nicht unbedeutend. Als Teilprojekt des Regionalen Entwicklungskonzeptes mit der Modernisierung und Neustrukturierung der zuvor genannten Zentren sowie der kinder-und jugendunterstützenden Sozialdienste, ist es ein wichtiges Element hin zum Zukunftsprojekt des REK’s „Gerechter Zugang zu Bildung“. Sie sehen also, werte Kolleginnen und Kollegen, dass all diese ich nenne sie mal „sozialen“ Projekte des Regionalen Entwicklungskonzeptes stets in irgendeiner Weise miteinander verknüpft sind. Und genau darum geht es ja auch: SYNERGIEEFFEKTE schaffen und nutzen – prüfen inwieweit die verschiedenen Dienste MITEINANDER VERNETZT werden und „Hand in Hand“ arbeiten können. Bei der Kernfrage, nämlich etwa „wie können wir die sozial-psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Familien verbessern?“ ist uns in den Debatten in den betreffenden Ausschusssitzungen klar geworden: Die Antwort auf diese Frage besteht in der Gründung einer neuen und gemeinsamen Einrichtung, die die Zusammenarbeit zwischen den anderen Einrichtungen und Diensten, sprich den Öffentlichen Sozialhilfezentren, den Schulen usw. koordiniert. Die aufgrund des neuen Zentrums entstehende und koordinierte VERNETZUNG soll dafür Sorge tragen, dass die Aufgaben und Möglichkeiten durch die verschiedenen Dienste aus „einer Hand“ geboten werden und die bestehende Hilfe somit überschaubarer und besser wird.
Hinzu kommt, dass mit der Verabschiedung dieses Sonderdekretes ebenfalls die von uns am 26. Juni 2000 einstimmig verabschiedete Resolution zur „Neugestaltung der Schullandschaft in der Deutschsprachigen Gemeinschaft“ sowie die Maßnahmen aus dem Strategieplan „Jugend 2012“ mit dem Fokus auf benachteiligte Jugendliche auch weiter umgesetzt wird. U.a. wird vorgesehen, dass die Betreuung der Schüler folgendem wichtigen Grundgedanken zugrunde liegen soll: Den Menschen als eine unzertrennliche Einheit von Körper, Geist und Psyche betrachten sowie ihn in seinem sozialen und ökologischen Umfeld respektieren. Bei allen Themen also, welche das Kind oder den Jugendlichen betreffen, sei es nun die Gesundheitsvorsorge, psycho-soziale Begleitung die Schullaufbahnberatung, die Berufswahlvorbereitung und und und, soll eine koordinierte Vorgehensweise im Vordergrund stehen, bei der etwa die Zentren, die Psychologen, Ärzte, Sozialarbeiter, Krankenpfleger etc. „Hand in Hand“ arbeiten. Auf diese Weise kann auf lange Sicht, die geplante Optimierung des Einsatzes der diversen fachlichen Kräfte gewährleistet werden. Dazu gehört natürlich auch die Vernetzung der PMS- und Gesundheitszentren, welche zu EINER „netzübergreifenden“ Einheit zusammengelegt werden, die wiederum für ALLE Schulen der Deutschsprachigen Gemeinschaft zuständig sein sowie eine „unabhängige, schülerzentrierte Beratung“ gewährleisten wird. Das A und O hierbei ist natürlich, dass die Standorte für die vorgesehene Betreuung der Schüler sich auch wirklich in der Nähe der Schulen befinden.
Kurz um, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen:
Mit dem hier und heute vorliegenden Sonderdekretentwurf wird eine INTERSEKTORALE und INTERDISZIPLINÄRE Zusammenarbeit in Form eines INTEGRIERTEN DIENSTLEISTUNGSZENTRUMS für die gesunde Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen angestrebt. Die Akteure, welche aufgrund dieser intersektoralen und interdisziplinären Zusammenarbeit Hand in Hand arbeiten sollen, sind also u.a. der Dienst für Kind und Familie (DKF), wie bereits mehrmals erwähnt, die Gesundheits- und PMS-Zentren, die Schulzahnpflege, sowie nicht zuletzt auch die ministeriellen Ressourcen im Bereich der Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Aufgrund dieser optimierten Zusammenarbeit wird in Zukunft also eine FRÜHZEITIGE Förderung einer sowohl gesunden körperlichen als auch psychischen und sozialen Entwicklung von Kindern und jungen Menschen in unserer Deutschsprachigen Gemeinschaft, bis zu einem Alter von ca. 20 Jahren, also etwa dem Alter, in welchem im Durchschnitt die schulische Ausbildung beendet ist, gewährleistet werden.
Halten wir also im Folgenden nochmals kurz die SCHWERPUNKTE eines solchen Zentrums fest: Entwicklungsförderung auch in Bezugnahme auf das sozial-familiäre Umfeld des Kindes, vorschulische – und schulische Entwicklungs-und Gesundheitsförderung, sowie außerschulische Entwicklungsförderung in der Gemeinde, Nachbarschaft, der Freizeit oder am Arbeitsplatz. Diese Schwerpunkte sollen nicht zuletzt auch von der Regierung in beratender Funktion mit unterstützt werden.
Eines meine Damen und Herren, möchte ich an dieser Stelle ebenfalls noch betonen: Nämlich, dass wir uns mit den erläuterten Hauptzielen des neu zu schaffenden Dienstes vor allem auch an eine wichtige KONVENTION der Vereinten Nationen vom 20. November 1989 richten, bei der es um die RECHTE DES KINDES und die UNIVERSELLEN BEDÜRFNISSE VON KINDERN geht, welche es stets zu respektieren und zu wahren gilt.
Ich möchte Sie deshalb bitten werte Kolleginnen und Kollegen, gemeinsam mit mir hier heute Abend für dieses Sonderdekret zu stimmen, bei welchem es schlicht und einfach um das Wohl und die Förderung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen unserer Gesellschaft geht. Ich bin davon überzeugt, dass Ihnen dieses, genau wie mir, am Herzen liegt, da habe ich keinen Zweifel.
Haben Sie vielen lieben Dank für ihre Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen,
Emil DANNEMARK
PFF Mandatar